Kurz vor der Halbzeit war die Schalker Welt in Ordnung. Mit 3:0 führte der Traditionsklub gegen Darmstadt. Doch dann folgte eine einzigartige Wende.
Der FC Schalke 04 hat sich in der 2. Bundesliga vor heimischem Publikum blamiert. Gegen Darmstadt 98 verlor Königsblau nach einer 3:0-Führung noch mit 3:5. Dabei brach Schalke in der zweiten Hälfte vor ausverkauftem Haus komplett ein. Für Trainer Karel Geraerts sollte es das letzte Spiel gewesen sein. Schon vor dem Spiel war der Belgier angezählt.
Das Parallelspiel am Freitagabend entschied der SC Paderborn gegen Hannover 96 mit 2:1 für sich. Das entscheidende Siegtor erzielte U21-Nationalstürmer Ilyas Ansah in der Schlussphase (78. Minute).
Der eigentlich im Sommer aussortierte Tobias Mohr brachte die Gastgeber mit einem direkt verwandelten Freistoß zwar früh in Führung (14.). Neuzugang Moussa Sylla mit seinem vierten Saisontor (34.) und Ron Schallenberg (38.) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0, obwohl zwischenzeitlich das Flutlicht ausging.
Fraser Hornby verkürzte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Handelfmeter nach Videobeweis (45.+5). Als es wieder dunkler wurde, traf Isac Lidberg (56.) zum 2:3. Der Schwede drehte in der Schlussphase nach kapitalen Abwehrfehlern mit zwei weiteren Toren noch das Spiel (76. und 87.). In der Nachspielzeit traf zudem Sergio Lopez (90.+7), Schalke fiel auseinander.
Darmstadt feierte mit der spektakulären Aufholjagd unter Trainer Florian Kohfeldt, dem Nachfolger des vor knapp drei Wochen zurückgetretenen Torsten Lieberknecht, den ersten Saisonsieg. Für Trainer Karel Geraerts war es das wohl letzte Spiel auf der Trainerbank der Königsblauen.
Der Belgier hatte sich mit Kaderplaner Ben Manga überworfen. Bereits vor dem Spiel hatten lokale Medien von einem „Endspiel“ für Geraerts berichtet.
Der SC Paderborn bleibt weiter ungeschlagen. Die Ostwestfalen gewannen gegen Hannover 96 mit 2:1 (1:1) und bleiben dem Spitzenduo in der Tabelle damit auf den Fersen. Für die ambitionierten Niedersachsen war es dagegen die zweite Auswärtsniederlage in Serie.
Koen Kostons brachte die Gastgeber früh in Führung (9. Minute). Danach übernahmen aber die Gäste das Kommando und kamen zehn Minuten später zum Ausgleich. Paderborns Kostons fälschte eine Hereingabe von Bartlomiej Wdowik unglücklich ins eigene Tor ab.
Nach dem Seitenwechsel war Hannover das bessere Team und hatte durch Hyun-Ju Lee, der nur den Pfosten traf, und Nicolo Tresoldi per Kopfball gute Chancen auf die Führung. Doch wie so oft auswärts belohnten sich die 96er für eine ordentliche Leistung nicht. Stattdessen sorgte Ilyas Ansah in der 77. Minute für den etwas glücklichen Siegtreffer die Gastgeber.