In den ostdeutschen Bundesländern werden mehr Wohnungen abgerissen – am meisten in Sachsen. Bundesweit waren es 16.500.

In Sachsen wurden 2022 so viele Wohnungen mit staatlicher Förderung abgerissen wie nirgendwo in Ostdeutschland. 1.004 Wohnungen waren es im Freistaat, 898 in Brandenburg. Weit weniger Wohnungen wurden in Mecklenburg-Vorpommern (363) und Thüringen (222) abgerissen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Abgeordneten Caren Lay (Linke) hervor, die die „Sächsische Zeitung“ zitiert. Bundesweit wurden 2022 etwa 16.500 Wohnungen abgerissen.

In Ostdeutschland werden immer mehr Wohnungen abgerissen

Grund für den massiven Abriss: Der nach wie vor vorhandene strukturelle Wohnungsleerstand, antwortet Bau-Staatssekretär Sören Bartol (SPD). Deshalb könne der Abriss in ostdeutschen Bundesländern auch ohne finanzielle Beteiligung der Kommunen gefördert werden. Förderanspruch besteht bei leerstehenden, nicht mehr benötigten Gebäuden in einer strukturschwachen Region.

„Die staatliche Förderung von Abrissen muss überprüft werden und sollte sich auf Ausnahmefälle begrenzen“, sagte Lay der „Sächsischen Zeitung“. Nach ihrer Berechnungen hat sich die Zahl der Abrisse erhöht. 2021 wurden in den ostdeutschen Bundesländern 2.631 Wohnungen abgerissen, ein Jahr später waren es 3.368 Wohnungen. Der Erlass des Eigenanteils für die Kommunen wirke wie ein Anreiz zum Abriss. „Besser wären ein Erlass der Altschulden, bessere und unkompliziertere Unterstützung bei Sanierung und altersgerechtem Umbau“, so Lay.

Aufgrund von Altschulden aus DDR-Zeiten, die die Wohnungswirtschaft übernommen haben, fehlen ihnen notwendige Investitionen für die Modernisierung. Laut des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Sachsen haben die Mitgliedsunternehmen 445 Millionen Euro Schulden aus DDR-Zeiten.

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