Wegen US-Zöllen

Ryanair droht mit Abbruch von Boeing-Bestellungen

02.05.2025 – 00:11 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eine Boeing 737-8AS der Ryanair. Das Unternehmen droht mit der Stornierung weiterer Flugzeuge der US-Firma. (Quelle: IMAGO/IPA/ABACA/imago)

Der Billigflieger Ryanair droht dem US-Flugzeugbauer Boeing: Wenn wegen der US-Zölle die Preise steigen, müsse man sich nach anderen Anbietern umschauen.

Der irische Billigflieger Ryanair hat angekündigt, bei steigenden Preisen infolge möglicher US-Zölle seine Bestellungen beim Flugzeughersteller Boeing zu überdenken. Das teilte Ryanair-Chef Michael O’Leary in einem Schreiben an US-Abgeordnete mit. Sollten die Exportpreise deutlich steigen, werde man „sicherlich unsere aktuellen Boeing-Bestellungen neu bewerten“, hieß es.

O’Leary erklärte außerdem, Ryanair werde sich gegebenenfalls nach Alternativen umsehen und „diese Aufträge anderswo vergeben“. Hintergrund ist ein möglicher Zollbeschluss der US-Regierung, der auch europäische Fluggesellschaften betreffen könnte. Ryanair ist der größte Boeing-Kunde außerhalb der Vereinigten Staaten.

Ein hochrangiger US-Abgeordneter warnte Ryanair davor, Maschinen vom chinesischen Hersteller Comac zu kaufen. In einem Schreiben erklärte der Demokrat Raja Krishnamoorthi, europäische Airlines sollten Flugzeuge von Firmen mit Militärverbindungen nicht in Erwägung ziehen. Comac habe enge Verbindungen zur chinesischen Armee und profitiere laut Krishnamoorthi vom illegalen Erwerb geistigen Eigentums.

O’Leary hatte zuvor erklärt, bei einem Preisvorteil von zehn bis 20 Prozent gegenüber Airbus sei auch die chinesische Konkurrenz für Ryanair „natürlich“ eine Option. Airbus wiederum teilte mit, für den Rest des Jahrzehnts ausverkauft zu sein. Ryanair erwartet bis März 2026 noch 29 Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX aus einer früheren Bestellung.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass im laufenden Handelskonflikt zwischen den weltweit größten Volkswirtschaften Chinas Airlines vorerst keine ausgelieferten Boeing-Flugzeuge mehr annehmen. Drei Maschinen seien in China fertig für die Auslieferung gewesen, sagte der Chef des Flugzeugbauers, Kelly Ortberg, im US-Sender CNBC.

China und die USA hätten lange eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung im Luftfahrtsektor gepflegt, die den Handel beider Länder vorangebracht habe.

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