RW Essen steckt in der sportlichen Krise – und ausgerechnet jetzt kommt mit Energie Cottbus der offensivstarke Tabellenführer an die Hafenstraße.

Aus der Englischen Woche ist Rot-Weiss Essen angeschlagen herausgekommen – und das nicht nur in personeller Hinsicht. Nach der Niederlage in Verl und vor allem der herben 0:4-Klatsche in Rostock ist die Mannschaft auf einen Abstiegsplatz abgerutscht und steht vor dem Heimspiel gegen Energie Cottbus an diesem Samstag mächtig unter Druck.

In den letzten drei Spielen hat RWE insgesamt zehn Gegentore kassiert. Definitiv zu viel, meint auch Christoph Dabrowski. Für den Trainer ist damit klar, was er von seinen Spielern an diesem Samstag vor allem sehen will: „Es ist unser großes Thema, dass wir Stabilität und Kompaktheit ausstrahlen, intensiv und aggressiv sind.“

Daneben gibt es aber auch etwas Grundsätzliches, das Dabrowski zuletzt bei der Pleite in Rostock vermisst hat. Es gehe um eine gewisse Identität, die bei Rot-Weiss Essen immer erwartet werde: „Kampf, Intensität, Widerstandskraft – das ist die Erwartungshaltung der Menschen und das ist unsere Erwartungshaltung. Das sind die Attribute, um die es geht.“

Bringt die Mannschaft diese auf den Platz, ist dem Coach auch nicht bange um die Unterstützung an der Hafenstraße. Zuletzt in Rostock hatte es nach Abpfiff zum ersten Mal in dieser Spielzeit deutliche Pfiffe gegen das eigene Team gegeben. Für Dabrowski kein Wunder; das habe man berechtigterweise so ertragen müssen.

Dass mit Energie Cottbus ausgerechnet der Tabellenführer in Essen zu Gast ist, macht die Sache allerdings nicht einfacher. Als Aufsteiger hat sich die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz ganz nach oben geschossen, in den letzten neun Spielen gerade einmal eine Niederlage kassiert. „Gefühlt klappt da alles, Cottbus ist voll im Flow“, muss auch Dabrowski zugestehen.

Herausragend präsentiert sich vor allem die Offensive der Lausitzer. Schon 31 Treffer stehen auf ihrem Konto – RWE hat mit 15 Toren nicht einmal halb so viele erzielt. Mit Timmy Thiele und Tolcay Cigerci stellt Energie auch die beiden Führenden der aktuellen Torjägerliste der Dritten Liga.

Auf RWE kommt also defensiv eine wahre Mammutaufgabe zu, die man nach Auffassung von Christoph Dabrowski aber nur gemeinsam als Kollektiv lösen kann: „Das gilt es als Mannschaft aufzufangen, indem wir enge Abstände haben, kompakt sind, aggressiv verteidigen und wenig Offensivaktionen zulassen.“

Gut für Rot-Weiss: Linksverteidiger Lucas Brumme, der zuletzt schmerzlich vermisst wurde, ist ebenso wie Innenverteidiger Tobias Kraulich wieder fit und einsatzbereit. „Beide bringen Erfahrung und Qualität mit, das macht die Sache ein Stück einfacher“, hofft ihr Trainer.

Aber es gibt auch personelle Sorgen: Zu den Langzeitverletzten Moussa Doumbouya und Ekin Celebi hat sich mit Nils Kaiser ein weiterer Spieler gesellt. Der 22-Jährige wird mit einem Innenbandriss im Knie rund drei Monate fehlen. Gesperrt ist gegen Cottbus noch Julian Eitschberger, zudem ist der Einsatz von Manuel Wintzheimer aufgrund muskulärer Probleme fraglich. Für ihn könnte Leo Vonic in die Startelf rücken. Generell, so Dabrowski, seien „Änderungen immer möglich, vor allem nach einer 0:4-Niederlage.“

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