Russisches Militär soll das Satellitenkommunikationsnetz Starlink in der Ukraine einsetzen. Berichten zufolge werden die benötigten Terminals über Dubai bezogen.

Russische Streitkräfte nutzen Medienberichten zufolge das Satellitennetzwerk Starlink im Krieg gegen die Ukraine. Das US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ schreibt, dass die Satellitensysteme angeblich über Dubai in die Ukraine geliefert und dort massenhaft eingesetzt werden.

Zuvor hatte der ukrainische Journalist Andriy Tsaplienko auf seinem Telegram-Kanal gepostet: „Das Militär schreibt, dass die Besatzer Starlink mit lizenzierten Konten haben“. Tsaplienko bezieht sich unter anderem auf einen ukrainischen Soldaten mit dem Nutzernamen @_Serhij_.

Dieser schreibt auf der Plattform X: „Sie haben begonnen, Starlink massenhaft zu liefern, über Dubai, Konten sind aktiviert, sie arbeiten in den besetzten Gebieten.“ Damit soll er sich auf die vier Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja beziehen, die im Herbst 2022 von Russland illegal annektiert wurden, schreibt „Newsweek“.

Auch russische Medien sollen über die Nutzung des von SpaceX betriebenen Starlink-Systems durch das russische Militär berichten, schreibt das Magazin weiter. Die Systeme sollen mittlerweile sogar über russische Online-Shops vertrieben werden. Diese wiederum seien über einen Zwischenhändler aus Dubai beliefert und letztendlich an russische Freiwilligeneinheiten verkauft worden, die sie in den annektierten Regionen einsetzten.

Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass Musk oder sein Raumfahrtunternehmen SpaceX Kenntnis von dieser Verwendung ihrer Technologie haben oder dafür verantwortlich seien. SpaceX hatte seine Starlink-Satelliten eingesetzt, um Kiew in den ersten Tagen der Invasion Russlands mit Internet zu versorgen.

„Großer Vorteil auf dem Schlachtfeld“

„Das Satelliten-Internet-System verschafft der Ukraine einen ‚großen Vorteil auf dem Schlachtfeld'“, sagte Musk damals. Die Frage bleibt jedoch offen, wie diese Technologie nun scheinbar auch von Russland genutzt wird. Immerhin hätten reguläre Einheiten der russischen Streitkräfte keine Berechtigung zur Nutzung, so ein Manager eines militärischen Ausrüstungsunternehmens.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch ein älterer Beitrag von Musk auf X, in dem er angibt, der Ukraine die Nutzung der Starlink-Internetdienste für einen Angriff auf die Krim nicht erlaubt zu haben. „Hätte ich dieser Bitte zugestimmt, wäre SpaceX explizit an einer großen Kriegshandlung und Konflikteskalation beteiligt gewesen“, so Musk.

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