Exklusive Tiger-Deals
Russen sollen auf Mallorca mit Edel-Katzen gehandelt haben
17.04.2025 – 11:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Polizei hat auf Mallorca ein russisches Paar festgenommen. Bei einer Razzia fand die Guardia Civil mehrere Raubkatzen.
Im Angebot hatten der 48 Jahre alte Mann und die 46 Jahre alte Frau unter anderem weiße Tiger, schwarze Leoparden, Pumas und Hyänen. Für einen Nebelpanther verlangten sie 60.000 Euro. Jetzt hat die spanische Polizei das Ehepaar festgenommen: Die beiden russischen Staatsbürger sollen auf Mallorca Wildkatzen mit Hauskatzen gekreuzt haben.
Videoaufnahmen der Guardia Civil zeigen mehrere Käfige, in denen die beiden diverse Katzen hielten. Laut Guardia Civil fanden die Beamten in dem Anwesen in der Stadt Manacor einen Karakal, zwei Servale und 16 Hybridkatzen. Sie beschlagnahmten darüber hinaus Unterlagen, mehr als 40 Tierpässe aus Russland, Weißrussland und China sowie zwei Computer, drei Mobiltelefone und zwei USB-Sticks.
Bei der in Mallorca betriebenen Zucht handelte es sich der Polizei zufolge lediglich „um die Spitze des Eisbergs“. Das Ehepaar soll einem global agierenden Netzwerk von Züchtern, Transporteuren und Tierärzten angehört haben, das über Internetportale auch Großkatzen veräußerte.
Lukrativ war allerdings auch der Handel mit den gezüchteten Hybridkatzen. Der Guardia Civil zufolge wird ein reiner Karakal oder Serval für rund 8.000 Euro gehandelt. Eine exklusive Hybridkatze, bei der der wilde Charakter ihrer Vorfahren abgeschwächt ist, geht hingegen für bis zu 18.000 Euro weg.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben laut „Mallorca Zeitung“, dass die Wildkatzen vermutlich aus illegalen Farmen in Osteuropa nach Mallorca gebracht wurden, vermutlich schon als Jungtiere. Die auf Mallorca sichergestellten Tiere wurden vorübergehend in einem Safari-Zoo untergebracht.
„Versuche, solche Katzen als Haustiere zu züchten und zu halten, sind in Russland und der Ukraine weitverbreitet, und dieser Trend wird inzwischen auch in anderen Ländern nachgeahmt“, teilte die Guardia Civil mit. Die Arten bräuchten jedoch viel Platz. Außerdem seien sie sehr aggressiv und könnten eine Gefahr für Menschen oder andere Tiere darstellen. Viele Käufer würden sie daher wieder loswerden wollen.
Bei der Zucht komme es zudem oft zu tödlichen Attacken: „Karakale und Servale betrachten Hauskatzen oft als Beute und nicht als Paarungspartner und töten oder verletzen sie schwer“, heißt es in der Mitteilung der Guardia Civil.