Der offenbare Einsteig von Rheinmetall als neuer Sponsor stößt bei BVB-Fans im Netz auf breite Ablehnung. Kontroverse Diskussionen über das Sponsoring entflammen online. Auch Politiker melden sich zu Wort.

Nach dem Bekanntwerden, dass das Unternehmen Rheinmetall als Sponsor bei Borussia Dortmund eingehen soll, hagelt es Kritik auf Social Media. Laut einem Bericht des Handelsblatts sei der Deal für drei Jahre geschlossen worden. Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus.

Kurz nach Bekanntwerden des mutmaßlichen Deals mit dem Rüstungsriesen teilten erste Fans Kündigungsschreiben ihrer Vereinsmitgliedschaften auf der Plattform „X“.

Etliche Fans werfen dem Verein Scheinheiligkeit vor – unter anderem deshalb, weil der BVB noch im April gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine mobil machte. So wird etwa ein Foto, auf dem die Mannschaft beim Benefizspiel gegen Dynamo Kiew im Signal-Iduna-Park ein Plakat mit der Aufschrift „Stop War“ präsentiert, mit den Worten kommentiert: „Ruckedigu, Blut klebt am Schuh. Krieg, Kinderleichen“.

Auch werfen einige User, die sich als Fans bezeichnen, dem Verein Geschmacklosigkeit vor. Viele Fotomontagen mit Panzern in schwarz-gelb finden sich auf der Plattform wieder. So postet ein kreativer User einen Panzer mitten in einem Dortmunder Wohngebiet. Er ist mit dem BVB-Banner und Slogan „Echte Liebe“ geschmückte. Auch Fotos von Marco Reus sowie weiteren BVB-Spielern zieren den Kriegskoloss. „Geschmackloser hätte man so ein Sponsoring auch nicht ankündigen können“, kommentiert der User seine Kreation.

Laut Informationen des Handelsblattes soll das Logo von Rheinmetall bereits am Mittwoch während der Vorbereitung des BVB auf das Champions-League-Finale gegen Real Madrid zu sehen sein. Allerdings nur als Bandenwerbung, einen Platz auf dem Trikot erhalte Rheinmetall dem Bericht zufolge nicht.

Antrieb sei auch, eine öffentliche Debatte darüber zu entfachen, was für die Sicherheit des Landes notwendig sei. Die startete bereits am Dienstagabend auch auf politischer Ebene. So meldete sich Özlem Alev Demirel, EU-Abgeordnete der Linken, zum mutmaßlichen Deal zu Wort: „Rheinmetall will jetzt auch in der Mitte der Gesellschaft, in Sport und Kultur, für ihr Geschäftsmodell mit dem Tod werben. Diese Militarisierung muss gestoppt werden! RHEINMETALL hat nichts auf dem Sportplatz, in der Schule oder sonst wo zu suchen!“, schrieb sie auf „X“ und entfachte eine hitzige Debatte unter ihrem Tweet.

Rheinmetall ist Deutschlands größter Rüstungskonzern und spielt eine zentrale Rolle in der militärischen Unterstützung der Ukraine. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 hat das Geschäft kräftig angezogen, der Börsenkurs verfünffachte sich seither in etwa. Und auch das Image der Branche hat sich in Teilen der Gesellschaft gewandelt.

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