In der Rostocker Stadtverwaltung gibt es schon länger ein Sachgebiet mit dem umstrittenen Namen „Remigration“. Nun soll ein neuer Name gefunden werden.

Die Stadtverwaltung der Hansestadt Rostock wird kurzfristig das im Migrationsamt angesiedelte Sachgebiet „Remigration“ umbenennen. Das kündigte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) an, wie die Pressestelle informierte.

Eine Jury hatte das Wort „Remigration“ kürzlich zum „Unwort des Jahres“ 2023 gewählt. Bundesweit für Schlagzeilen sorgte der Begriff im Zusammenhang mit einem Treffen radikaler Rechter in Potsdam im November vergangenen Jahres.

Der NDR hatte zuerst über die anstehende Umbenennung berichtet. Es solle ein Name für das Sachgebiet gefunden werden, der den umfänglichen Aufgaben der Mitarbeiter gerecht werde. Aufgefallen war der Name durch eine Online-Stellenanzeige der Verwaltung, mit der ein neuer Sachbearbeiter für „Remigration“ gesucht wurde.

Begriff schon lange genutzt

Die Stadt hatte darauf hingewiesen, dass Verwaltungen den Begriff „Remigration“ schon lange als verkürzenden Sammelbegriff nutzten sowohl für freiwillige Rückkehrangebote als auch für Abschiebungen von Ausländern, die nach geltendem Recht und den entsprechenden Verfahren zur Ausreise verpflichtet seien. Auch in der Wissenschaft sei „Remigration“ seit jeher ein Standardbegriff der Migrationsforschung.

Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

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