Spektakulärer Fund für die Wissenschaft
Forscher entdecken jahrhundertealte Rekord-Tiere
14.11.2024 – 17:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Forscher haben eine Mega-Koralle im Pazifik gefunden. Sie ist dreimal größer als die vorherige Spitzenreiterin.
Eine gigantische Koralle von mehr als 30 Metern Länge ist im Südpazifik entdeckt worden. Das Programm Pristine Seas von „National Geographic“ berichtete, dass die Struktur mit 5,5 Metern Höhe, einer Länge von 34 Metern und einer Breite von 32 Metern die größte bislang gefundene Koralle sei. Sie sei dreimal größer als die bisherige Rekordhalterin, Big Momma im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa, und sogar größer als ein Blauwal.
Die Kolonie aus winzigen Korallenpolypen ist über drei Jahrhunderte lang im Ozean der Salomonen gewachsen. Im Gegensatz zu einem Riff – das ein Netzwerk aus vielen Korallenkolonien ist – handle es sich um eine eigenständige Koralle. Die Forscher hielten die Kolonie aufgrund der Größe zunächst für ein bewachsenes Schiffswrack.
Die Mega-Koralle befindet sich im Meer der Inselgruppe Three Sisters nahe Australien, bekannt für ihre große Artenvielfalt. Diese riesige Steinkoralle der Art Pavona clavus bietet eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Arten wie Garnelen, Krebse und Fische. Die Forscher entdeckten sie während einer wissenschaftlichen Expedition. Sie sei größtenteils braun und habe auffällige Sprenkel in Gelb, Blau und Rot.
„Gerade, wenn wir glauben, dass es nichts mehr auf der Erde zu entdecken gibt, stoßen wir auf eine massive Koralle aus fast einer Milliarde kleiner Polypen“, sagte Enric Sala, Gründer von Pristine Seas. Der Fund wird als bedeutende wissenschaftliche Entdeckung gewertet und mit dem Fund des höchsten Baumes der Welt verglichen. Der salomonische Premierminister Jeremiah Manele betonte die Wichtigkeit gesunder Korallenriffe für die Lebensgrundlage der Menschen auf den Salomonen. „Diese Entdeckung unterstreicht die Notwendigkeit, sie zu schützen und zu bewahren.“
Die Entdeckung erfolgt in einer Zeit, in der nur 8,4 Prozent der Ozeane weltweit geschützt sind. Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent der Meeresfläche geschützt werden, um die natürlichen Funktionen der Ozeane für den Kohlenstoffhaushalt und die Ernährungssicherung zu bewahren.
In vielen Weltregionen werden momentan massive Korallenbleichen beobachtet, unter anderem am berühmten Great Barrier Reef in Australien. Die Ursache sind steigende Meerestemperaturen im Zuge des Klimawandels. Bei zu warmem Wasser stoßen Korallen die in ihnen lebenden bunten Algen aus, die ihre wichtigste Nahrungsquelle sind. Als Folge verlieren die Korallen ihre Farbe, starker oder lang anhaltender Hitzestress führt zum Absterben der Korallen.
Der Riesenkoralle vor der Küste der Salomonen geht es nach Angaben ihrer Entdecker aber gut. „Während die nahegelegenen flachen Riffe durch das wärmere Meerwasser zerstört wurden, ist der Anblick dieser großen, gesunden Korallenoase in etwas tieferen Gewässern ein Hoffnungsschimmer“, erklärte der Korallenforscher Eric Brown.