Auf China dürften bis 2030 fast 60 Prozent aller weltweit installierten erneuerbaren Kapazitäten entfallen.

Laut dem neuesten wegweisenden Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) sind erneuerbare Energien auf dem besten Weg, bis 2030 fast die Hälfte des weltweiten Strombedarfs zu decken.

Während insbesondere die Solarenergie vielversprechend wächst, bleibt die Entwicklung hinter dem globalen Ziel zurück dreifache Kapazität für erneuerbare Energien dieses Jahrzehnt.

Die IEA sagt jedoch, dass das entscheidende Ziel, das letztes Jahr auf dem COP28-Klimagipfel festgelegt wurde, mit der richtigen staatlichen Unterstützung immer noch erreichbar ist.

„Erneuerbare Energien entwickeln sich schneller, als nationale Regierungen sich Ziele setzen können“, sagt IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. „Dies ist vor allem nicht nur auf Bemühungen zurückzuführen, Emissionen zu senken oder die Energiesicherheit zu erhöhen, sondern zunehmend auch darauf erneuerbare Energien bieten heute die günstigste Möglichkeit, in fast allen Ländern der Welt neue Kraftwerke zu bauen.“

Wie die Analyse der IEA zeigt, sind Wind- und Solar-PV mittlerweile in fast jedem Land die wirtschaftlichste Möglichkeit, neue Stromerzeugungskapazitäten zu schaffen.

Wie stark werden die erneuerbaren Energien bis 2030 wachsen?

Neue erneuerbare Technologien werden in etwa der aktuellen Stromkapazität Chinas, der Europäischen Union, Indiens und der Vereinigten Staaten zusammen entsprechen, so die Studie „Renewables 2024“ der IEA Bericht.

Daraus geht hervor, dass die Welt zwischen 2024 und 2030 voraussichtlich mehr als 5.500 Gigawatt (GW) an erneuerbarer Energiekapazität hinzufügen wird – fast dreimal so viel wie zwischen 2017 und 2023.

Bis zum Jahr 2030 werden voraussichtlich fast 60 Prozent aller weltweit installierten Kapazitäten für erneuerbare Energien auf China entfallen. Damit würde China bis zum Ende dieses Jahrzehnts fast die Hälfte der weltweiten Kapazität für erneuerbare Energien beherbergen, statt nur ein Drittel im Jahr 2010.

In der Zwischenzeit Indien wächst unter den großen Volkswirtschaften am schnellsten.

Vorreiter ist die Solarenergie

Bei den Technologien liegt ein Erneuerbarer klar an der Spitze. Es wird prognostiziert, dass allein die Solarenergie bis 2030 satte 80 Prozent des Wachstums der weltweiten erneuerbaren Kapazitäten ausmachen wird.

Das liegt am Bau neuer großer Solarkraftwerke; Aber auch die Öffentlichkeit spielt bei der Installation eine Rolle Solaranlage auf dem Dach auf Haushalte und Unternehmen.

Trotz Lieferketten- und anderen Herausforderungen steht laut IEA auch dem Windsektor eine Erholung bevor, wobei sich die Expansionsrate zwischen 2024 und 2030 im Vergleich zum Zeitraum 2017 bis 2023 verdoppeln wird.

Insgesamt sind erneuerbare Energien auf dem besten Weg, bis 2030 fast die Hälfte des weltweiten Stroms zu erzeugen, wobei sich der Anteil von Wind- und Solar-PV auf 30 Prozent verdoppeln wird, heißt es in dem Bericht.

Doch dieses phänomenale Wachstum steht immer noch nicht im Einklang mit dem Ziel, das sich fast 200 Regierungen auf der COP28 gesetzt haben: die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien bis zum Ende des Jahrzehnts zu verdreifachen. Derzeit prognostiziert der Bericht, dass die globale Kapazität bis 2030 das 2,7-fache ihres Niveaus von 2022 erreichen wird. Wie kommen wir also mit der Zeit voran?

Wie kann die Welt ihre Kapazität für erneuerbare Energien verdreifachen?

Die gute Nachricht ist, dass die Erreichung des Verdreifachungsziels durchaus möglich ist, wenn die Regierungen kurzfristige Chancen nutzen, wie eine Analyse der IEA zeigt.

Gemäß dem Pariser Abkommen müssen die Länder im nächsten Jahr ihre nächste Runde nationaler Klimaverpflichtungen – sogenannte „national festgelegte Beiträge“ oder NDCs – vorlegen. Ein mutigerer Ehrgeiz im Bereich der erneuerbaren Energien muss ein Teil davon sein, sagt die IEA.

Sie wünscht sich außerdem eine stärkere internationale Zusammenarbeit, um die Finanzierungskosten in Schwellen- und Entwicklungsländern zu senken, damit Afrika, Südostasien und andere „Regionen mit hohem Potenzial“ von einer erhöhten Solarabdeckung profitieren können.

Aber der Ausbau weiterer Solar- und Windtechnologie ist nur ein Teil des Puzzles. Um diese variablen erneuerbaren Quellen in Stromsysteme zu integrieren, müssen die Länder 25 Millionen Kilometer davon bauen und modernisieren Stromnetze und bis 2030 eine Speicherkapazität von 1.500 GW erreichen.

Um die internationalen Klimaziele zu erreichen, muss die Welt auch nachhaltigere Biokraftstoffe, Biogase, Wasserstoff und E-Fuels nutzen, heißt es in dem Bericht.

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