Jahrzehnte früher in Rente – das ist das Ziel von Frugalisten. Wie das funktioniert und wie auch Sie finanzielle Freiheit erreichen.

Das Wichtigste im Überblick


Mit 40 in Rente – das klingt zu schön, um möglich zu sein. Doch es gibt Menschen, die genau das anstreben. Frugalisten nennen sie sich, manchmal auch Fruganer.

Wir zeigen Ihnen, was sich hinter diesem Lebensstil verbirgt, wie viel Geld Frugalisten sparen, wie und wie viel sie investieren und wie auch Sie es schaffen können, finanziell frei zu werden.

Frugalismus ist ein Lebensstil, bei dem Menschen besonders genügsam leben, auf geringe Ausgaben achten und einen großen Teil des Ersparten investieren. Das angesparte Vermögen soll dabei möglichst früh eine hohe Rendite abwerfen, damit die Frugalisten früher als üblich in Rente gehen können.

Angestoßen hat die Bewegung der kanadische Blogger Peter Adeney, besser bekannt als „Mr. Money Mustache“. Adeney beschreibt auf seinem Blog seinen Weg zur finanziellen Freiheit, die er bereits mit 30 Jahren erreicht hat.

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Auch in Deutschland eifern ihm viele nach. Etwa Florian Wagner, der mit seinem Blog „Geldschnurrbart“ sozusagen das deutsche Pendant geschaffen hat. Wie Adeney will er durch Sparen und Investieren immer unabhängiger vom Arbeitseinkommen werden.

Grundsätzlich hat jeder Frugalist eigene Vorstellungen davon, was für ihn oder sie ein finanziell unabhängiges Leben bedeutet. Für die meisten von ihnen gilt es aber dann als erreicht, wenn sie ihre laufenden Kosten allein mithilfe ihres Sparvermögens decken können. Es muss so groß sein, dass es bis zum Lebensende reicht.

Frugalisten setzen Sparen dabei nicht mit Verzicht gleich. Im Vordergrund steht vielmehr das eigene Wohlbefinden, das schließlich auch dadurch steigen kann, dass man eben kein Geld für Dinge ausgibt, die man gar nicht braucht. Es geht darum, sich jede Ausgabe bewusst zu machen und abzuwägen, ob sie wirklich nötig ist.

Während der Corona-Pandemie hatte die Sparquote in Deutschland ein Rekordniveau erreicht. 16,3 Prozent ihrer Einnahmen legten die Bürger 2020 zur Seite, normalerweise beläuft sich die durchschnittliche Sparrate der privaten Haushalte auf etwa 10 Prozent pro Jahr.

Anhänger des Frugalismus übertreffen aber selbst den Sparrekord locker. Meist sparen sie 30 bis 70 Prozent ihrer Einkünfte, einige schaffen sogar mehr als 80 Prozent. Das liegt auch daran, dass die meisten Frugalisten zur oberen Mittelschicht gehören und in Berufen arbeiten, die verhältnismäßig viel Geld bringen.

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So fällt das Sparen natürlich leichter, als wenn allein schon die Ausgaben für Miete und Lebensmittel den Großteil des Gehalts aufzehren. Doch auch wer mit seinem Einkommen keine großen Sprünge machen kann, kann sich etwas von den Frugalisten abschauen (mehr dazu unten).

Wer seine Sparquote in frugalistische Höhen schrauben will, sollte vor allem eins tun: Gewohnheiten hinterfragen. Wo geben Sie unbewusst mehr Geld aus, als eigentlich nötig wäre, einfach weil es sich so eingespielt hat?

Um das herauszufinden, empfiehlt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen. Damit haben Sie Ihre Ein- und Ausgaben stets im Blick – und erkennen, an welchen Stellen noch Sparpotenzial steckt. Gibt Ihnen der tägliche Kaffee to go wirklich so viel Lebensqualität oder ist er bloß zur Routine geworden? Lesen Sie hier, wie Sie ein Haushaltsbuch am besten führen (mit Vorlage).

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