Renault zeigt auf dem Pariser Autosalon einen seriennahen Prototypen der Twingo-Neuauflage. Was wir über das E-Auto für unter 20.000 Euro wissen

Renault schwimmt auf der Nostalgie-Welle. Nach dem Renault 5, der nun mit E-Antrieb und vielen Anleihen an das Urmodell vorfährt, kommen nun auch eine Neuauflage des R4 – und der Kleinstwagen Twingo. Er soll zu einem der Stars des Pariser Autosalons 2024 werden. Zwar noch als Prototyp, aber zu 80 Prozent serienreif. Der Zwerg ist 3,75 Meter lang und 1,73 Meter hoch. Dank des Radstandes von 2,50 Metern bietet er Platz für vier Erwachsene, von denen zwei auch auf den Rücksitzen bequem reisen können.

Das Design lehnt sich stark an die erste Generation des kultigen Kleinwagens aus den Neunzigerjahren an. Kurze, stark abfallende Front, Lufteinlässe auf der kleinen Motorhaube, Scheinwerfer mit Bogen und Griffmulden für die Türöffner. Wichtigster Unterschied zum Original: Der E-Twingo scheint ein Fünftürer zu werden.

Die Studie hat bislang noch kein Innenleben. Aber laut Renault wird es auch im Aufenthaltsraum der Passagiere Anleihen ans Original geben. Ein Beispiel ist das feste Glasdach, das viel Licht ins Auto bringt, eine Hommage an das Faltdach des Stammvaters. Wegen der derzeit noch ausgestellten Radhäuser wirkt der Prototyp recht bullig, die Frage bleibt auch, ob es die drei Lufteinlässe zwischen Frontscheibe und Motorhaube, die die Klimaanlage versorgen, in die Serie schaffen.

Neben dem geringen Kaufpreis verspricht Renault beim neuen Twingo einen extrem niedrigen Normverbrauch von 10 kWh auf 100 Kilometer. Um als alltagstaugliches E-Auto für den Stadtverkehr zu gelten, sollte eine Reichweite von rund 250 Kilometern möglich sein, die Batterie eine Kapazität von mindestens 30 kWh bieten. „Aber“, so ein Renault-Experte, „man muss immer den angepeilten Grundpreis von unter 20.000 Euro im Auge haben, da sind uns enge Grenzen gesetzt.“

Die drei Modelle werden von der Renault-Tochter Ampere entwickelt und vermarktet, laufen aber unter dem Namen Renault. Die Marke will bis 2031 insgesamt sieben E-Modelle im Angebot haben. 2025 sind 300.000 verkaufte E-Autos das Ziel, bis 2031 soll die Zahl auf eine Million steigen. Das wäre die Hälfte der insgesamt produzierten Pkw.

Die neu gegrüdete Tochter Ampere beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeiter, davon ein Drittel Ingenieure. Produziert wird in drei bestehenden Fabriken in Nordfrankreich – in Douai, Maubeuge und Ruitz.

Die Produktionskapazität von anfänglich 400.000 Fahrzeugen soll bis 2031 auf eine Million wachsen. Batterien liefern sollen der chinesisch-japanische Hersteller AESC Envision und das französische Start-up Verkor, die Gigafabriken in der Nähe der Ampere-Werke betreiben.

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