Mit schwerem Gerät: In der Nacht haben in Berlin mehrere Verdächtige einen Gefängnisinsassen befreien wollen, so ein Medienbericht. Steckt der Remmo-Clan dahinter?
Im Norden von Berlin ist offenbar ein Gefängnisausbruch gescheitert. Das berichtet die „Berliner Morgenpost“. Demnach versuchten mehrere Personen in der Nacht auf Mittwoch, einen 26-Jährigen aus dem Krankenhaus des Maßregelvollzugs in Berlin-Buch zu befreien. Laut der Recherche des Blattes handelt es sich bei dem Gefängnisinsassen um ein Mitglied des berüchtigten arabischstämmigen Remmo-Clans.
Auf Nachfrage von t-online bestätigte ein Sprecher der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung lediglich, es habe den Versuch gegeben, einen Patienten aus dem Krankenhaus des Maßregelvollzugs gewaltsam herauszuholen. Dies sei jedoch „aufgrund des schnellen und professionellen Eingreifens des Sicherheitspersonals nicht erfolgreich“ gewesen. Bei der versuchten Gefangenenbefreiung sei niemand verletzt worden. Das Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen.
Senatsgesundheitsverwaltung gibt keine Auskunft über familiären Hintergrund
Auf weitere Fragen von t-online ging der Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung in seiner Antwort auf die schriftliche t-online-Nachfrage nicht ein – auch nicht auf den familiären Hintergrund des Inhaftierten: „Weitere Informationen können wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht herausgeben.“
Eine Reaktion auf die „Morgenpost“-Recherche gab es unterdessen vom Sprecher der Gewerkschaft der Polizei. Auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb Benjamin Jendro: „Das ist ein durchaus dreister Versuch, der einmal mehr beweist, dass es im Zusammenhang mit Familie Remmo Protagonisten gibt, die rechtsstaatliche Sanktionen wie den Maßregelvollzug (…) eher als Auslegungssache sehen.“
Es soll Videoaufnahmen vom gescheiterten Ausbruchsversuch geben
Er hoffe, dass „die Videoaufnahmen zur Überführung der Täter führen“. Auch die „Morgenpost“ hatte über Videomaterial berichtet, das es von dem Befreiungsversuch gebe.