Suche nach Franziskus‘ Nachfolger

Längstes Konklave dauerte Jahre – droht XXL-Papstwahl?


30.04.2025 – 15:27 UhrLesedauer: 2 Min.

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Kardinäle im Petersdom im Vatikan (Archivbild): Wie schnell sich die Würdenträger auf einen neuen Pontifex einigen werden, ist unklar. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Hinter verschlossenen Türen im Vatikan wird für einen neuen Papst gestimmt. Wie lange die Wahl dauert, ist unklar. Der Rekord für das längste Konklave dürfte aber nicht geknackt werden.

Der Starttermin für das Konklave in der Sixtinischen Kapelle steht fest: Ab dem 7. Mai beraten bis zu 135 wahlberechtigte Kardinäle, wer das neue Oberhaupt der katholischen Kirche werden soll. Pro Tag gibt es bis zu vier Wahlgänge – gewählt ist, wer eine Zweidrittelmehrheit erhält. Da die Kardinäle während dem Konklave hermetisch von der Öffentlichkeit abgeschottet werden, lässt sich während der Wahlen die Dauer nicht abschätzen.

Das Konklave kann theoretisch unendlich lange dauern – wenn sich die Kardinäle nicht auf einen Kandidaten einigen. Das bisher längste Konklave gab es im 13. Jahrhundert im italienischen Viterbo. Genau 1.005 Tage dauerte die Suche nach einem neuen Pontifex. Am 29. November 1268 starb Papst Clemens IV. Die damals 20 Kardinäle spalteten sich in zwei Blöcke mit offenbar unüberwindbaren Gegensätzen auf. Tag für Tag wählten und verhandelten sie, ohne Ergebnis.

Video | Papstwahl: So läuft das Konklave

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Quelle: Glomex

Der Bevölkerung von Viterbo allerdings reichte es irgendwann: Sie mussten die Kardinäle beherbergen, mehr als drei Jahre lang. Drei Kardinäle waren inzwischen verstorben. Die Bewohner schlossen die Stadttore, um politische Einflussnahme von außen zu verhindern. Im Sommer 1271 wurde dann die Verpflegung massiv rationiert. Die Kardinäle erhielten nur noch Wasser und Brot. Außerdem deckten die Bewohner das Dach ab, um die Versammlung noch ungemütlicher zu machen.

Am 1. September 1271 gelang schließlich die Einigung: Der Italiener Tebaldo Visconti wurde zum Pontifex gewählt. Seitdem galt die Regel, dass Kardinäle das Wahllokal nicht mehr verlassen dürfen, bis eine Entscheidung feststeht. Bis heute werden die Kardinäle von der Außenwelt abgeschnitten.

Es kann also auch deutlich schneller gehen. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November 1503 wählten die Kardinäle in nur zehn Stunden ein neues Kirchenoberhaupt. Papst Julius II. Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI. aus Deutschland, stand 2005 bereits nach vier Runden fest.

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