Weltweit steigt die Zahl der Infektionsfälle mit Dengue-Fieber drastisch an. Nun warnt auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde vor dem gefährlichen Virus.

Das Dengue-Fieber breitet sich weltweit rasant aus. Nun mahnt auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC die Ärzte im Land, auf Infektionsfälle zu achten. Wie es in der Warnung heißt, wird die Zahl der weltweiten Infektionen im Jahr 2024 die höchste sein, die jemals verzeichnet wurde.

Auf dem amerikanischen Kontinent sind die Fallzahlen im Jahr 2024 bereits so hoch, wie es nie zuvor in einem einzigen Jahr verzeichnet wurde. Gemeldet wurden bislang – laut CDC – 9,7 Millionen Fälle, mehr als doppelt so viele wie im ganzen vergangenen Jahr. Es gab bislang über 5.000 bestätigte Tote.

Gesundheitsnotstand und Epidemie-Alarm

Einzelne Länder und Gebiete haben bereits den Gesundheitsnotstand ausgerufen, darunter Puerto Rico, Peru und Honduras. El Salvador löste sogar Epidemie-Alarm aus, nachdem dort drei Kinder infolge der Virusinfektion starben und 25 hospitalisiert werden mussten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der weltweit gemeldeten Fälle allein zwischen den Jahren 2000 und 2019 verzehnfacht, von 500.000 auf 5,2 Millionen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein, da die Krankheit asymptomatisch verlaufen kann und sie in vielen Ländern nicht meldepflichtig ist. Allein im Jahr 2019 wurden in 129 Ländern Infektionen dokumentiert.

Auch in Europa steigt die Zahl der Fälle. Die Region rund um den Gardasee verzeichnete bislang über 260 Fälle, im ganzen Jahr 2023 waren es 362. In Triest mussten ganze Stadtviertel mehrmals desifiniziert werden, um die Mückenpopulationen zu kontrollieren.

In Deutschland 324 Prozent mehr Fälle

Auch aus anderen europäischen Regionen werden Infektionsfälle gemeldet, unter anderem aus Spanien, Kroatien und Frankreich. Die Franzosen meldeten Ende April 1.679 Fälle, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 131 gewesen.

Und auch Deutschland ist betroffen. Das Robert Koch-Institut berichtete Ende Mai: „In den ersten 17 Wochen des Jahres 2024 wurden bislang 737 Dengue-Fieber-Fälle (…) übermittelt. Dies sind 324 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr (174 Fälle).“ Auch in Deutschland gab es einen Todesfall. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das Virus wird durch die Asiatische Tigermücke und die Gelbfiebermücke übertragen. Der Krankheitserreger hat seinen Ursprung in den tropischen und subtropischen Regionen in der Nähe des Äquators, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum und in Zentral- und Südamerika. Durch den Klimawandel mit hohen Temperaturen und starken Niederschlägen vermehrt sich die Überträger-Mücke jedoch zunehmend weltweit.

Dengue-Fieber wird durch Flaviviren ausgelöst und bewirkt verschiedene Krankheitssymptome, die in der Regel folgenlos wieder abklingen. Nur etwa jeder vierte Infizierte zeigt dabei überhaupt Symptome, die meisten Menschen erkranken symptomlos. Bei etwa ein bis fünf Prozent der Fälle kann es zu schweren Verläufen und sogar Todesfällen kommen.

Typische Krankheitsanzeichen sind Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel-, Glieder- oder Knochenschmerzen. Letzteres führte zu der traditionellen Bezeichnung „Knochenbrecherfieber“. Hinzu kommt ein fleckiger Hautausschlag. Komplikationen können zu inneren Blutungen und Schock führen. Kommt es zu einem schweren Blutdruckabfall, kann dieser tödlich enden. Schwere Verläufe treten jedoch oft erst nach einer wiederholten Ansteckung mit dem Virus auf.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt Personen (ab vier Jahren), die schon einmal am Virus erkrankt waren, eine Reiseimpfung mit dem Impfstoff Qdenga, wenn sie in Länder mit aktuellem Ausbruchsgeschehen oder in Regionen reisen, in denen das Virus endemisch ist (Tropen, Subtropen).

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