Mehr Profite durch Nahostkrise

Evergreen zahlt fünfstellige Boni an Mitarbeiter

03.01.2025 – 04:20 UhrLesedauer: 2 Min.

Die „Ever Forward“ von Evergreen steckte 2022 vor Baltimore fest. Sie gehört zu einer der größten Reedereien der Welt. (Quelle: t-online)

Evergreen macht wieder Schlagzeilen. Dieses Mal steckt aber kein Schiff der Reederei fest. Stattdessen verteilt die Firma großzügige Boni.

Der taiwanesische Schifffahrtsriese Evergreen hat seinen Mitarbeitern erneut eine enorme Jahresendprämie angekündigt. Laut taiwanesischen Medienberichten erhalten die Angestellten durchschnittlich 20 Monatsgehälter als Bonus. Zusätzlich bekommen die Mitarbeiter eine Prämie von drei Monatsgehältern.

Im Jahr 2023 lag das durchschnittliche Gehalt bei Evergreen laut lokalen Medien bei rund 60.000 NT$ (ca. 1.700 Euro). Demnach würde der Bonus für die Mitarbeiter etwa 35.000 Euro betragen. Evergreen ist bekannt für seine großzügigen Boni, im Jahr 2021 erhielten die Mitarbeiter bis zu 40 Monatsgehälter, und im Folgejahr sogar bis zu 52 Monatsgehälter.

Das Unternehmen verzeichnete in den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 einen Nettogewinn nach Steuern von etwa fünf Milliarden Euro, was einem Anstieg von 239,4 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Diese Gewinne dürften durch globale Faktoren wie die Nahostkrise weiter steigen. Seit Oktober 2023 feuern Houthi-Milizen aus dem Jemen vermehrt Raketen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Deswegen müssen die Schiffe umgeleitet werden, was zu höheren Kosten führt, die Evergreen seinen Kunden in Rechnung stellt.

Der Konzern machte vor einigen Jahren international Schlagzeilen, als eines seiner Schiffe eine wichtige Handelsroute blockierte. Das Containerschiff „Ever Given“ lief am 23. März 2021 im Suezkanal auf Grund und blockierte ihn für mehrere Tage. Diese Havarie führte zu erheblichen Staus und Verzögerungen im weltweiten Handel. Erst am 29. März gelang es, das Schiff wieder flottzumachen.

Am 13. März 2022 lief die „Ever Forward“ in der amerikanischen Chesapeake Bay (in der Nähe von Baltimore) auf Grund. Das Containerschiff blieb mehr als einen Monat feststecken und musste unter Einsatz von Baggerarbeiten, Schleppern und schließlich durch Entladen eines Teils der Container befreit werden.

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