Neuwagen kosten bei uns deutlich mehr als in anderen EU-Staaten. Wer einen Re-Import kauft, kann deshalb viel Geld sparen. Was dabei wichtig ist.

Das Wichtigste im Überblick


Bis zu 180 Prozent Zulassungssteuer: Wer in Dänemark ein Auto fahren will, muss dafür kräftig blechen. Damit sich dort überhaupt noch Autos verkaufen lassen, senken die Hersteller ihre Nettopreise auf ein Level, von dem deutsche Autofahrer nur träumen können. Auch in vielen anderen EU-Ländern bieten sie ihre Neuwagen deutlich unterhalb der deutschen Preise an.

Deshalb kann es sich lohnen, ein Auto von dort zu importieren. Darum kann man sich selbst kümmern. Man kann aber auch ganz einfach in Deutschland einen Re-Import kaufen – von einem Händler, der sich darauf spezialisiert hat. In beiden Fällen gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten.

Wichtig: Die Hinweise gelten nur für Re-Importe aus dem EU-Ausland.

Andere Länder, andere Preise: Häufig kostet ein Neuwagen – vor allen die fälligen Abgaben – im EU-Ausland viel weniger Geld als bei uns. Wer solch ein Auto nach Deutschland holt oder holen lässt und erst in Deutschland beim Händler kauft, kann entsprechend sparen. Wenn das Auto, das Sie aus dem Ausland nach Deutschland holen, ursprünglich von hier stammt, spricht man von einem Re-Import. Neben dem möglichen Kostenvorteil gibt es dabei aber auch einige Nachteile.

Warum sind Neuwagen im EU-Ausland günstiger?

Ein noch nicht zugelassener Neuwagen ist im EU-Ausland häufig billiger als in Deutschland. Das liegt an der unterschiedlichen Kaufkraft, aber auch an den verschiedenen Mehrwertsteuersätzen in den einzelnen Ländern. Hinzu kommen Abgaben wie etwa eine Zulassungssteuer, die in einigen Ländern erhoben werden. An diese Faktoren passen Hersteller ihre Nettopreise an, um ihre Autos verkaufen zu können.

Da bestimmte Abgaben in Deutschland nicht anfallen und die Kaufkraft recht hoch ist, sind auch die Nettopreise bei uns an der Spitze. Deshalb kann der Re-Import eines günstig im Ausland gekauften Neuwagens lukrativ sein. Denn die anfallenden Steuern bezahlen Sie nicht in dem Land, wo Sie das Auto gekauft haben, sondern in Deutschland – also lediglich 19 Prozent Mehrwertsteuer.

Das hängt natürlich vom jeweiligen Land, seinem Steuersystem und seiner Kaufkraft ab. Im günstigsten Fall kann der Preisunterschied bei einem Drittel oder sogar mehr liegen. Besonders günstige Nettopreise finden Sie unter anderem in folgenden Ländern:

  • Dänemark
  • Finnland
  • Griechenland
  • Niederlande
  • Portugal
  • Spanien

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Aus welchem Land stammt das Auto? Denn wie schon beschrieben, sind die Kosten in jedem Land unterschiedlich – und damit ist es auch die Ersparnis.
  • Zu welchem Segment zählt Ihr Wunschauto? Einen teuren Porsche werden Sie auch per Re-Import nicht deutlich günstiger bekommen – im Gegensatz etwa zu einem VW Passat.

In geeigneten Segmenten lassen sich durch einen Re-Import jedoch bis zu 30 Prozent gegenüber einem deutschen Neuwagen einsparen, sagen Händler. In Zeiten, in denen viele Autohäuser zu großen Rabatten bereit sind, lohnt sich dennoch der Preisvergleich: Nicht in jedem Fall muss der Re-Import tatsächlich der günstigste Weg hin zum neuen Auto sein.

Ja. Die Werksgarantie ist europaweit gültig.

Nein. Die EU-Autos stammen in aller Regel aus demselben Werk wie die Autos für den deutschen Markt. Sie müssen dieselben EU-Richtlinien und Qualitätsanforderungen ihres Herstellers erfüllen. Sicherheit und Verarbeitung sind also identisch.

Ja. Da Sie in aller Regel ein bereits gebautes Auto kaufen, können Sie keinen Einfluss auf dessen Ausstattung nehmen. In kleineren Details sollte man deshalb kompromissbereit sein. Wer sich aber für ein weitverbreitetes Auto interessiert, dürfte eine Ausstattung finden, die seinen Vorstellungen entspricht. In Bezug auf die Sicherheitsausstattung sollten Sie jedoch keine Kompromisse eingehen.

Eigenimport aus einem EU-Land

Beim Kauf eines Importautos haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie kaufen es in Deutschland bei einem entsprechenden Händler oder Sie selbst kaufen es im Ausland und kümmern sich um die Überführung und alles Weitere. Die zweite Variante ist jedoch sehr aufwendig und Sie müssen einige juristische Klippen umschiffen.

Beispielsweise liegt dem Kaufvertrag das Recht des jeweiligen Landes zugrunde. Er ist außerdem in der jeweiligen Landessprache verfasst und nicht immer erhalten Sie eine deutsche Version. Oder die Sachmängelhaftung: Wenn sich am Auto ein Mangel zeigt, müssen Sie im Ausland für Ihr Recht kämpfen.

Hinzu kommt einiger Verwaltungsaufwand. Außerdem müssen Sie den Transport des Autos organisieren. Deshalb die klare Empfehlung: Wenden Sie sich an einen Händler in Deutschland, der das Auto bereits hergeholt hat.

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