Konzern bestätigt Berichte

Razzien bei Adidas: Verdacht auf Steuerhinterziehung

Aktualisiert am 11.12.2024 – 15:25 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Adidas-Verwaltungsgebäude in Herzogenaurach (Archivbild): Unter anderem dort sollen die Fahnder zugeschlagen haben. (Quelle: HMB Media/Julien Becker via www.imago-images.de)

Jetzt räumt es der Konzern ein: Zollbeamte haben den Adidas-Hauptsitz in Herzogenaurach durchsucht. Was steckt hinter den Ermittlungen?

Die Europäische Strafverfolgungsbehörde (EPPO) ermittelt gegen den Sportartikelhersteller Adidas wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei der Einfuhr von Waren. Konkret geht es um Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer. Nach Angaben der EPPO soll eine Unternehmensgruppe, die mit Sportartikeln handelt, Importabgaben zum Nachteil des EU-Haushalts hinterzogen haben.

Adidas hatte bereits am Dienstagabend bestätigt, dass Durchsuchungen in der Konzernzentrale in Herzogenaurach sowie an weiteren Standorten stattgefunden hatten. Details dazu nannte das Unternehmen nicht. Zuerst hatte das „Manager Magazin“ über den Fall berichtet.

Laut EPPO führen die Ermittlungen auch nach Österreich. Das Zollfahndungsamt München ist ebenfalls beteiligt. Die Untersuchungen umfassen den Zeitraum von Oktober 2019 bis August 2024 und betreffen die Einhaltung zoll- und steuerrechtlicher Vorschriften bei der Einfuhr von Produkten nach Deutschland, teilte Adidas mit.

Der Sportartikelhersteller betonte, mit den Behörden zu kooperieren und die benötigten Unterlagen bereitzustellen. Adidas befinde sich mit den relevanten Zollbehörden seit mehreren Jahren im Austausch zu dem der Untersuchung zugrunde liegenden, bereits bekannten Sachverhalt, hieß es weiter. Dabei gehe es um Fragen, die sich aus unterschiedlichen Auslegungen deutschen und europäischen Rechts ergeben hätten.

Signifikante finanzielle Auswirkungen für das Unternehmen schließt Adidas aus. Einfuhrumsatzsteuer wird beim Import von Waren aus Drittländern erhoben. Adidas lässt einen Großteil seiner Produkte im Ausland herstellen, vor allem in asiatischen Ländern.

Unregelmäßigkeiten beim Umgang mit dieser Steuerpflicht waren bisher vor allem aus dem internationalen Onlinehandel bekannt. 2023 nahm der deutsche Fiskus aus dieser Steuer 79 Milliarden Euro ein.

Share.
Exit mobile version