Die junge Union nutzte einen Song von Soho Bani für ihre Parteiveranstaltung. Das geht dem Rapper gegen den Strich.

CDU-Chef Friedrich Merz besuchte den Deutschlandtag der Jungen Union in Halle, Sachsen-Anhalt. Den Auftritt unterlegte der Nachwuchs der Partei mit einem bekannten Lied: die Neuauflage „Zeit, dass sich was dreht“ von Herbert Grönemeyer, aufgenommen gemeinsam mit dem Rapper Soho Bani.

Dass man seine Kunst nutzte, um auf dem Deutschlandtag Stimmung zu machen, stört Soho Bani. In seiner Instagram-Story teilte er einen Beitrag, der einen Ausschnitt des Events zeigt. Er schrieb direkt an CDU und die Junge Union gerichtet: „Wenn ihr weiter meinen Song auf Friedrich Merz‘ Veranstaltungen benutzt, werde ich rechtliche Schritte einleiten.“

„Zeit, dass sich was dreht“ war 2006 die Hymne zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Die Neuauflage setzt hingegen ein politisches Statement, kann als Protest gegen Rechts verstanden werden. „Mir war wichtig, dass der Song nicht unzugänglich wird. Man soll ihn trotz seiner Botschaft fühlen können, deshalb bin ich inhaltlich nicht zu konkret geworden. Ich glaube aber, dass der Song durch die Stimmung, die er vermittelt, und durch das, was dann doch auch gesagt wird, von allen ziemlich klar verstanden wurde“, erklärte Soho Bani Mitte Oktober der „Beliner Zeitung“.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Künstler gegen die Nutzung seines Songs im politischen Kontext wehrt. So zum Beispiel im August: Bei einer Wahlkampfveranstaltung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wurde „My Heart Will Go On“, der Hit von Céline Dion gespielt. Die Sängerin habe im Vorfeld nicht gewusst, dass ihr Song genutzt werde und verbot den Republikanern eine weitere Nutzung.

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