Durch die Erwärmung des Wassers könnte sich der Lebensraum dieser durchsichtigen, gallertartigen Lebewesen nach Norden in Richtung der Pole ausbreiten.
Der Klimawandel setzt unzählige Meerestiere unter Druck, doch Quallen könnten tatsächlich von der Erwärmung des Meerwassers profitieren.
Eine Studie von Forschern des deutschen Alfred-Wegener-Instituts (AWI) untersuchte acht verschiedene Arten arktischer Quallen. Sie haben sie ausgesetzt steigende WassertemperaturenMeereisrückgang und andere sich ändernde Umweltbedingungen anhand von Computermodellen.
Wissenschaftler fanden heraus, dass bis zur zweiten Hälfte des Jahrhunderts sieben der acht Arten unter diesen Bedingungen ihren Lebensraum polwärts erweitern konnten. Simulationen zeigten, dass insbesondere die Löwenmähnenqualle – eine der größten Stechquallen – die Größe ihres derzeitigen Lebensraums fast verdreifachen könnte.
Nur eine Art, Sminthea arctica, würde einen geringfügigen Rückgang ihres Lebensraums erfahren, da sie sich in größere Tiefen zurückziehen müsste, um ihren optimalen Temperaturbereich zu finden.
„Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie dramatisch sich der Klimawandel auf die Ökosysteme des Arktischen Ozeans auswirken könnte“, sagt Dmitrii Pantiukhin, Doktorand in ARJEL (Arctic Jellies), einer auf arktische Quallen spezialisierten Nachwuchsgruppe am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).
„Die geplante Ausweitung der Quallenlebensräume könnte enorme, kaskadenartige Auswirkungen auf das gesamte Nahrungsnetz haben.“
Trotz ihrer Bedeutung für das Meeresökosystem werden die transparenten gallertartigen Organismen in ökologischen Studien oft vergessen. Diese Forschung schließt eine wichtige Wissenslücke.
Der Klimawandel könnte dazu führen, dass der Ozean von Quallen dominiert wird
Forscher sagen, dass in Zukunft auch Quallen und anderes gallertartiges Zooplankton dazu gehören könnten Nur wenige Organismen profitieren vom Klimawandel.
Studien haben bestätigt, dass Meeresorganismen, die als Nesseltiere, Ctenophoren und pelagische Manteltiere bekannt sind, nicht nur bei steigenden Wassertemperaturen, sondern auch bei Nährstoffverunreinigungen gedeihen können Überfischung.
In Kombination könnten all diese Faktoren eine Verlagerung von einem vielfältigen, von Fischen dominierten Meeresökosystem zu einem Ozean voller Quallen bedeuten. Viele Forscher warnen bereits vor einer drohenden „Ozeanverklebung“.
„Quallen spielen eine wichtige Rolle im marinen Nahrungsnetz“, erklärt Pantiukhin.
„Da der Klimawandel nun eine größere Belastung für Meeresorganismen darstellt, kann er dem gallertartigen Zooplankton oft einen Vorsprung gegenüber seinen Nahrungskonkurrenten wie Fischen verschaffen.
„Dies wiederum wirkt sich auf das gesamte Nahrungsnetz und letztendlich auf die Fische selbst aus: Viele Quallenarten ernähren sich von Fischlarven und Eiern, was die Erholung bereits unter Druck stehender Fischpopulationen, die oft auch unter Druck stehen, verlangsamen oder verhindern kann.“ stark von Menschen befischt.“
Pantiukhin fügt hinzu, dass jeder, der sich dafür interessiert, wie sich Fisch – eine wichtige Nahrungsquelle für viele Menschen – in Zukunft entwickeln wird, die Quallen im Auge behalten sollte.