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Ob Stalin, Gaddafi, Putin oder Assad: Bevor ihre Reiche bröckeln, bauen Diktatoren sich Bunker. Hier hoffen sie, sich und ihre Regime retten zu können. Ein Blick in die unterirdischen Reiche.

54 Jahre lang herrschte die Assad-Familie über Syrien. In diesem halben Jahrhundert häufte der Clan unglaubliche Reichtümer an. Nach dem Fall von Baschar al-Assad, der seinem Vater in den Diktatorensessel gefolgt war, bestaunt nun die ganze Welt seine riesigen Paläste, erstaunlichen Luxusautos und eine beeindruckende Kunstsammlung.

Aber die Assad-Familie hat das Geld nicht nur für Luxusgüter ausgegeben, sondern mit ihm auch für alle Eventualitäten vorgesorgt. Unter dem Palast von Mahir al-Assad, dem Bruder des gestürzten Syrien-Diktators, wurde nun ein gigantisches Tunnelsystem entdeckt – inklusive Atombunker.

Videoaufnahmen zeigen ein weitverzweigtes System unter dem Palast: schwere Metalltüren, endlose Treppen, ein eigenes Belüftungssystem und ein unübersichtliches Labyrinth an Räumen und Abzweigungen. Ein Gang verfügt über ein Schienensystem. „Riesiger Tunnelkomplex, breit genug, dass Lastwagen mit Captagon und Gold hindurchfahren können“, kommentieren die Rebellen ihren Fund.

Captagon, ein süchtig machendes Aufputschmittel, gilt als eine der Haupteinnahmequellen des Assad-Clans. Mahir al-Assad spielte nicht nur als Kommandant der Präsidentengarde eine zentrale Rolle innerhalb des Regimes, sondern soll auch für das Geschäft mit Captagon verantwortlich gewesen sein.

Video | Syrische Rebellen enthüllen Assads Bunker

Quelle: t-online

Die Diktatoren aus dem Hause Assad sind aber bei Weitem nicht die ersten Diktatoren, die sich ausgedehnte Bunkersysteme leisteten. Die Geschichte zeigt: Je paranoider ein Machthaber wurde, desto mehr Bunker ließ er sich errichten.

Bunker sind ein Symbol sowohl für Macht als auch für Schwäche. Sie sind der Rückzugsort von Tyrannen, besonders wenn sie in die Enge getrieben sind und ihre Reiche und Regime oberirdisch zerbröckeln.

Es war ein Bunker, in dem Adolf Hitler am 30. April 1945 Suizid beging. Um den Schauplatz – den Führerbunker – ranken sich bis heute viele Mythen. Dabei war dieser Tiefbunker nur einer von vielen im ehemaligen Regierungsviertel rund um die Wilhelmstraße und hatte eine weit geringere Kapazität als gewöhnliche öffentliche Luftschutzbunker.

Während des Zweiten Weltkriegs ließ Hitler fast überall, wo er sich länger als ein paar Tage aufhielt, Bunker bauen. Während der NS-Zeit entstanden im Deutschen Reich sowie in den von Hitler okkupierten Territorien rund 20 „Führerhauptquartiere“.

Das „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ war Hitlers meistgenutztes Hauptquartier. Mehr als 800 Tage verbrachte er hier. In mehreren Bauphasen wurden hier bis 1944 etwa 90 Gebäude errichtet. Dazu gehören acht massive und 40 weniger massive Bunker aus Stahlbeton. Zu den massivsten Bunkern mit Wanddicken zwischen fünf und sieben Metern zählen unter anderem der „Führerbunker“ Adolf Hitlers, der Bunker für Reichskanzleichef Martin Bormann und der Bunker des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring. Hier besprach Hitler die Kriegslage und den Völkermord an den Juden.

Eine Ausstellung in Berlin zeigt eine Nachbildung des Büros von Adolf Hitler im unterirdischen Bunker in Berlin, in dem er seine letzten Tage verbracht hat. (Quelle: imago stock&people/imago)

Die Ruinen der Bunkeranlage Adlerhorst im Taunus und des „Führerhauptquartiers“ Werwolf in einem Kiefernwald nahe Winnyzja in der Ukraine bleiben bis heute weitere düstere Mahnmale.

In Adlerhorst ragten Betonbunker aus dem Boden, verkleidet mit traditionellem deutschen Fachwerk. Werwolf, eine 34-stündige Zugfahrt von Berlin entfernt, bot Blockhütten, jede mit ihrem eigenen Betonbunker. Es gab ein Schwimmbad, ein Kino und ein Teezimmer und sogar einen Gemüsegarten.

Auch der italienische Diktator Benito Mussolini ließ sich mehrere Luftschutzbunker bauen: unter anderem den Bunker von Villa Torlonia für seine offizielle Residenz und den Bunker von Piazza Venezia unterhalb seiner Kanzlei. Steile Treppen führen in die unterirdischen privaten Schutzräume Mussolinis unter die Villa Torlonia. Die 15 Meter langen Tunnel sind durch eine vier Meter dicke Stahlbetonwand geschützt. Die Außenwände sind 120 Zentimeter dick. Eine Belüftungsanlage sicherte bei Giftgasangriffen frische Atemluft bis zu sechs Stunden für 15 Personen.

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