Jahr der Verspätungen
S-Bahn: Massiver Einbruch bei Pünktlichkeit
08.12.2025 – 12:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Jeder vierte Zug kommt zu spät – trotz teurer Technik und neuer Linienführung.
Was die Bahn als Fortschritt verkauft, wird für Pendler zur Geduldsprobe.
Im Oktober erreichte die Pünktlichkeit der Münchner S-Bahn auf mehreren Linien nur noch gut 70 Prozent – so schlecht war der Betrieb laut offizieller Statistik noch nie. Besonders betroffen: die S7, auf der im Herbst nur knapp drei von vier Zügen planmäßig ankamen. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bestätigte den massiven Rückgang der Zuverlässigkeit seit dem Frühjahr. Eine S-Bahn wird als verspätet bezeichnet, wenn sie sechs Minuten oder mehr nach der geplanten Zeit am Ziel ankommt. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 erreichte das gesamte Netz in München noch eine Pünktlichkeitsquote von 87 Prozent – und verzeichnete damit bereits einen Negativrekord. 2023 lag der Wert immerhin noch bei rund 90 Prozent.
Ein weiterer Reformbaustein war die Trennung der früheren S7 in zwei Linien: Die neue S5 fährt seit Dezember 2024 nur noch zwischen Kreuzstraße und Pasing, die S7 nur noch zwischen Wolfratshausen und Hauptbahnhof. Während sich die S5 stabil zeigte, sackte die Pünktlichkeit der S7 zuletzt dramatisch ab. Im Frühjahr lag die Quote der Pünktlichkeit bei der S7 noch bei knapp 90 Prozent.
Die schwächsten Linien im Oktober
S4-West (Geltendorf): 73,2 % Pünktlichkeit
S6-West (Tutzing): 73,7 %
S7-West (Wolfratshausen): 74,1 %
S4/S6-Ost (Zorneding/Ebersberg): 77,4 %
S1/S8 (Flughafen): etwas über 80 %
Nur die S3-Ost (Holzkirchen) und S5 (Kreuzstraße–Pasing) schafften im Oktober noch Quoten knapp über 90 Prozent.














