Klage wegen Vergewaltigung
Richterin kritisiert aggressives Vorgehen von Jay-Zs Anwalt
28.12.2024 – 12:07 UhrLesedauer: 2 Min.
US-Rapper Jay-Z ist wegen des Missbrauchs einer Minderjährigen angeklagt. Sein Anwalt versucht offenbar mit allen Mitteln, die Klage zu verhindern.
Nach den schweren Vorwürfen gegen US-Rapper Sean „Diddy“ Combs steht mittlerweile auch sein Kollege Jay-Z, bürgerlich Shawn Carter, im Fokus der Ermittlungen. Die Männer sollen 2000 in New York City auf einer Afterparty der MTV Video Music Awards eine damals 13-Jährige unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben. Die Frau, die als Jane Doe aufgeführt wird, hat Klage gegen beide eingereicht.
Jay-Zs Anwalt, Alex Spiro, beantragte daraufhin, die Klage zu streichen. Seiner Meinung nach sollte diese abgewiesen werden, wenn die Anklägerin ihre Identität nicht preisgibt. Die US-Bezirksrichterin Analisa Torres lehnte den Antrag aber nun am Donnerstag ab. Und übte Kritik am Vorgehen des Juristen.
„Die unablässige Einreichung von kämpferischen Anträgen durch Carters Anwalt, die aufrührerische Sprache und persönliche Angriffe enthalten, ist unangemessen, eine Verschwendung von gerichtlichen Ressourcen und eine Taktik, die seinem Klienten wahrscheinlich nicht zugutekommt“, schrieb Richterin Torres in den Dokumenten, die dem US-Magazin „People“ vorliegen. Auch eine Verfahrensbeschleunigung lehnte die Richterin ab. „Das Gericht wird das Gerichtsverfahren nicht beschleunigen, nur weil ein Anwalt dies verlangt.“
Die Klage der Jane Doe gegen Sean „Diddy“ Combs wurde im Oktober eingereicht, zwei Monate später fügte sie der Klageschrift Jay-Z als zweiten Täter hinzu. Mitte Dezember räumte die heute 38-Jährige im Interview mit NBC News ein, dass sie „Fehler gemacht“ habe und ihre Erinnerung an den Vorfall vor 24 Jahren „Unstimmigkeiten“ aufweise. Sie bleibe jedoch bei ihrer Anschuldigung, dass die beiden Männer sie vergewaltigt hätten.
„Man sollte immer für sich selbst eintreten und seine Stimme erheben“, sagte Jane Doe. „Man sollte nie zulassen, dass das, was jemand anderes getan hat, das eigene Leben ruiniert oder bestimmt. Ich hoffe nur, dass ich anderen die Kraft geben kann, sich zu melden, so wie ich es getan habe.“