Prinz Harry ließ sich in Kanada von einem Kamerateam begleiten. In einem Interview thematisiert er den Besuch seines an Krebs erkrankten Vaters König Charles III.
Knapp drei Jahre liegt das viel diskutierte Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan zurück: In einem zweistündigen Gespräch mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey sprachen sie im März 2021 über ihre Erfahrungen mit dem britischen Königshaus. Das Paar erhob schwere Vorwürfe gegen die Mitglieder der Royalfamily. Auch in den Folgejahren sorgte Harrys Verhältnis zur Krone immer wieder für Schlagzeilen: So kritisierte er sein königliches Leben zum Beispiel in seinem Buch „Spare“ oder in der Netflix-Reihe „Harry & Meghan“.
Nun hat sich Prinz Harry erneut dazu entschieden, sich vor laufenden Kameras über seine Familie zu äußern. Für die US-amerikanische Nachrichtensendung „Good Morning America“ trifft er sich mit Moderator Will Reeve und gibt Einblicke in seinen Alltag. Dabei geht es nicht nur um sein Leben mit Ehefrau Meghan und sein Engagement für verwundete Soldaten, sondern auch um den Gesundheitszustand seines Vaters König Charles III.
„Ich denke, dass jede Krankheit die Familien zusammenbringt“
Prinz Harry und Herzogin Meghan halten sich zur Vorbereitung der Invictus Games 2025 aktuell in Kanada auf. Dort findet das Wintertrainingslager „One Year to Go“ statt. Das Kamerateam von „Good Morning America“ begleitet die beiden im Rahmen ihres Besuchs. Das Paar trat die Kanadareise wenige Tage nach Harrys London-Trip an. Kurz, nachdem die Krebserkrankung von König Charles III. öffentlich gemacht worden war, flog der 39-Jährige zu seinem Vater. Ihr Treffen soll rund 45 Minuten gedauert haben.
In dem „Good Morning America“-Beitrag erklärt Prinz Harry, dass sein Vater ihm persönlich von seiner Diagnose erzählt habe. Für ihn sei direkt klar gewesen, dass er Charles besuchen möchte. Dass das sofort möglich gewesen sei, wisse er zu schätzen. „Sehen Sie, ich liebe meine Familie. Die Tatsache, dass ich in der Lage war, in ein Flugzeug zu steigen und ihn zu besuchen und Zeit mit ihm zu verbringen, dafür bin ich dankbar.“ Über den genauen Zustand seines Vaters möchte sich Harry in dem Gespräch nicht äußern.
Weiter versucht Prinz Harry in der Erkrankung seines Vaters etwas Positives zu sehen. Durch seine Zusammenarbeit mit verwundeten Soldaten habe er vor allem eine Sache gelernt: „In all diesen Familien sehe ich tagtäglich, wie die Stärke der Familieneinheit zusammenkommt. Ich denke, dass jede Krankheit die Familien zusammenbringt“, so der zweifache Vater. Die Worte lassen vermuten, dass Harry eine Versöhnung mit seinen Verwandten nicht kategorisch ausschließt.
Harry erläutert in dem Interview auch, dass sein Lebensmittelpunkt mittlerweile in Los Angeles sei. Er lebt mit seiner Frau Meghan und seinen beiden Kindern Archie und Lilibet in Montecito. „Ich habe jetzt meine eigene Familie. Meine Familie und mein Leben finden in Kalifornien statt. So ist das nun einmal. Aber ich habe weitere Reisen geplant, die mich nach Großbritannien führen. Natürlich lege ich dann auch einen Stopp ein, um meine Familie zu sehen“, berichtet er. Der Royal fühle sich in den USA mittlerweile so wohl, dass er sich vorstellen könnte, die amerikanische Staatsbürgerschaft anzunehmen. „Das hat aber derzeit keine Priorität“, verrät er weiter.
Es ist das erste Mal, dass Harry öffentlich über die Erkrankung von König Charles III. spricht. Der Buckingham-Palast hält sich mit Details über den Zustand des Monarchen zurück. Weder ist offiziell bekannt, welche Krebsart er hat, noch wie genau er behandelt wird. Eine palastnahe Quelle verriet dem britischen Boulevardblatt „Mirror“ jedoch, dass der 75-Jährige eine „bahnbrechende und weniger invasive Behandlung“ erhalte, die „hoch spezialisiert“ sei.
Dafür werde Charles einmal in der Woche in ein Londoner Krankenhaus gebracht und halte sich in den Stunden um den ambulanten Klinikaufenthalt in seinem Londoner Wohnsitz Clarence House auf. Nach seiner Behandlung reise er zurück auf seinen Landsitz Sandringham in der ostenglischen Grafschaft Norfolk nahe der Nordsee, um sich zu erholen.