Regelungen zur Alterskontrolle
Pornhub zieht sich aus Frankreich zurück
03.06.2025 – 23:04 UhrLesedauer: 1 Min.
Der Anbieter von Pornhub und YouPorn gibt in Frankreich auf. Hintergrund sind Bestimmungen zur Alterskontrolle.
Das digitale Erotik-Unternehmen Aylo will den Zugang zu seinen pornografischen Plattformen wie Pornhub, YouPorn und RedTube in Frankreich ab dem 5. Juni abschalten. Das Unternehmen reagiert damit auf ein neues Gesetz, das strengere Maßnahmen zur Altersverifikation vorschreibt. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP nannte Aylo die Vorschriften potenziell datenschutzgefährdend.
Ein Sprecher erklärte, seiner Ansicht nach solle die Altersprüfung auf Geräteebene oder durch Dienste wie Google, Apple und Microsoft stattfinden und nicht durch die Abfrage sensibler Nutzerdaten. Aylo kritisiert, dass Nutzer künftig möglicherweise Kreditkartendaten oder Ausweisdokumente eingeben müssten, um die Seite zu nutzen. Bislang ist sie weitgehend frei zugänglich, es gibt aber einen Premiumbereich, für den bezahlt werden muss. Frankreich ist nach den USA der zweitgrößte Markt für Pornhub.
Auch in anderen Ländern sieht sich das Unternehmen mit verschärften Vorschriften konfrontiert. In mehreren US-Bundesstaaten hat Aylo seine Dienste bereits zurückgezogen – ebenfalls wegen der Alterskontrollen. In Großbritannien sollen ähnliche Regelungen bald in Kraft treten. Dort wird überlegt, Gesichts-Scans als Grundlage für die Alterseinschätzung zu verwenden.
Die EU-Kommission untersucht derzeit, ob Plattformen wie Pornhub ausreichend zum Schutz von Minderjährigen beitragen. Aylo, früher bekannt als Mindgeek, gehört der kanadischen Investmentfirma Ethical Capital Partners.
Die französische Ministerin für Geschlechtergleichstellung, Aurore Bergé, schrieb „au revoir (auf Wiedersehen)“ als Reaktion auf die Nachricht, dass Pornhub sich aus Frankreich zurückzieht. In einem Beitrag auf X schrieb sie: „Es wird weniger gewalttätige, erniedrigende und demütigende Inhalte geben, die Minderjährigen in Frankreich zugänglich sind“.