Ein 18-Jähriger torkelt über die Wiesn. Sicherheitsdienst und Polizei vermuten zunächst die berühmte Mass zu viel. Doch die Wahrheit ist viel ernster.
Was zunächst wie ein typischer Fall von übermäßigem Alkoholkonsum auf dem Oktoberfest aussah, entpuppte sich als lebensbedrohliche medizinische Notlage. Am frühen Sonntagabend wurde ein 18-jähriger Wiesn-Besucher vom Sicherheitsdienst aufgegriffen, weil er apathisch wirkte und torkelte.
Der junge Mann wurde zunächst der Polizei übergeben. Doch einem Beamten mit medizinischer Vorbildung kam die Situation seltsam vor. Trotz Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit dem Patienten entschied der Polizist, ihn in der Sanitätswache der Aicher Ambulanz vorzustellen.
Die Vorsicht des Beamten zahlte sich aus: Bei der Untersuchung wurde eine Hyperglykämie festgestellt – ein massiv erhöhter Blutzuckerspiegel, der für die Bewusstseinseintrübung des 18-Jährigen verantwortlich war. Wieso die Blutzuckerwerte des Mannes so erhöht waren, wurde nicht bekannt. Möglicherweise ist der 18-Jährige Diabetiker.
Der Patient wurde umgehend in ein Münchner Krankenhaus transportiert. Dieser Vorfall ereignete sich an einem ansonsten ruhigen zweiten Wiesn-Wochenende. Die Sanitäter der Aicher Ambulanz versorgten am Sonntag insgesamt 342 Patienten, wobei die Wiesn-Tragen 105-mal zum Einsatz kamen.