Betrüger denken sich immer wieder neue Maschen aus, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Wir zeigen Ihnen, wie gegenwärtig abgezockt wird.

Es ist eine regelrechte Abzockwelle, die derzeit über Konsumenten hereinbricht. Betrüger versuchen vor allem über digitale Kanäle, Zugang zu sensiblen Daten, Kreditkarten und Konten zu erhalten. Mit welcher Masche sie zurzeit unterwegs sind, lesen Sie immer aktuell hier.

Im Supermarkt an der Kasse finden sich oft Verkaufsständer mit verschiedenen Gutscheinkarten von Amazon, Spotify & Co. Beim Kauf der kleinen Karten sollten Kunden nun aufmerksam sein. Eine neue Betrugsmasche sorgt dafür, dass das eingezahlte Geld nicht auf dem Gutschein, sondern direkt auf dem Konto der Betrüger landet, warnt die Polizei Erfurt.

Die Täter überkleben dabei die Barcodes auf den Karten mit einer manipulierten Version und hängen die Gutscheine dann zurück auf die Verkaufsständer. Wenn Kunden an der Kasse Geld darauf einzahlen, geht dieses nicht auf dem Gutschein ein, sondern auf dem Konto der Täter. Kunden bemerken den Betrug erst, wenn sie feststellen, dass der Gutschein nicht einlösbar ist.

Wer in die Falle getappt ist, sollte „schnell handeln und Anzeige bei der Polizei erstatten und auch den Anbieter in Kenntnis setzen, dass es zum Betrug kam“, sagte die Polizei Erfurt dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).

Kriegen Kunden ihr Geld zurück? Die Rechtslage ist laut Ralf Reichertz, Referatsleiter für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Thüringen, unklar. Der Verbraucherschützer sieht aber den Supermarktbetreiber in der Pflicht. Er müsse dem Kunden den Betrag korrekt auszahlen, sagte er dem MDR. Außerdem rät er, die Barcodes an der Kasse vorher genau überprüfen zu lassen.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor einer neuen Form des Enkeltricks. „Durch Künstliche Intelligenz wird es bald möglich sein, die echten Enkelstimmen perfekt zu imitieren“, sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner dem „stern“. Der oder die Angerufene könne dann keinen Unterschied mehr erkennen.

Plattner rät Verbrauchern, ihre Großeltern über diese Art solcher Täuschungsversuche zu informieren. „Am besten diese Situation mal mit Oma und Opa üben und ein Codewort vereinbaren, was man im Zweifel sagen würde – zum Beispiel den Namen des ersten Haustiers“, so die Expertin.

Im vergangenen Jahr warnte die Verbraucherzentrale Thüringen bereits vor diesem Betrugsversuch. „Achten Sie auf kleine Unregelmäßigkeiten in der Stimme – etwa abgehackt klingende Wortfetzen –, um einen möglichen Betrug zu entlarven“, sagte Ralf Reichertz, Referatsleiter Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Thüringen damals.

Beim sogenannten Enkeltrick rufen Betrüger bewusst bei älteren Menschen an. Sie geben sich als deren Enkel aus und behaupten, sich in einer Notlage zu befinden. Mitunter meldet sich auch manchmal jemand, der sich als Polizist ausgibt, um die Glaubwürdigkeit der Geschichte zu erhöhen und mehr Druck auf die potenziellen Opfer auszuüben.

Amazon hat in Deutschland etliche Kunden. Da ist es nicht verwunderlich, dass User der Plattform auch immer wieder ins Visier von Betrügern geraten. Derzeit kursiert etwa eine E-Mail, in der Kundinnen und Kunden dazu aufgefordert werden, ihre Zahlungsdaten zu aktualisieren. Das berichtet das Aufklärungsportal „Mimikama“. Angeblich sei das Konto aufgrund von „Abrechnungsproblemen“ in einer „Warteschleife“, also vorübergehend gesperrt.

In der E-Mail soll man auf einen Button klicken, um die Zahlungsinformationen zu aktualisieren und das Konto wieder freizuschalten. Um die vermeintliche Dringlichkeit des Anliegens zu unterstreichen, heißt es, dass die Daten innerhalb von 24 Stunden aktualisiert werden müssten. Das kann dazu führen, dass Betroffene aus Angst, ihr Konto zu verlieren, sofort reagieren und so den Betrügern ins Netz gehen.

„Mimikama“ verweist darauf, dass es einige Elemente gibt, die die E-Mail als Betrug entlarven. So fehlt etwa das Amazon-Logo, die Verabschiedung besteht nur aus den Worten „Vielen Dank“, was ein seriöses Unternehmen so nicht schreiben würde. Wer diese Nachricht bekommt, sollte sie unbeantwortet löschen oder in den Spam-Ordner verschieben.

(Quelle: Screenshot E-Mail/Mimikama)
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