Die AfD hält ihren Bundesparteitag in der Essener Grugahalle ab. Bis zu 100.000 Gegendemonstranten wollen die Veranstaltungen stören. Alle Infos im Newsblog.

Samstag, 29. Juni, 9.10 Uhr

Auf ihrem Weg zur Grugahalle werden mehrere AfD-Politiker von den Demonstranten aufgehalten. „Wir sind sehr erfolgreich, den AfD-Parteitag zu stören“, sagt eine Demonstrantin mit schwarzer Cappy zu t-online. „Wir setzen ein starkes Zeichen“, sagt sie weiter und die Menge ruft immer wieder: „Ganz Essen hasst die AfD.“

Bei der Begleitung eines Politikers setzt die Polizei Schlagstöcke ein. Auf Videos ist zu sehen, wie ein Beamter einen Demonstranten tritt. Die Menge grölt: „Ohne Helm und Knüppel seid ihr nichts.“

Samstag, 29. Juni, 8.31 Uhr

Das Bundesamt für Verfassungsschutz, das die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft, blickt an diesem Wochenende wohl aus zwei Gründen mit Interesse nach Essen: Erstens könnten ihm die Abstimmungen über politische Kursänderungen und das Spitzenpersonal bei der AfD Erkenntnisse dazu liefern, wie groß der Einfluss der Rechts-außen-Strömung in der Partei im Moment ist. Zweitens werden unter den zahlreichen Gruppen, die sich zu den Gegendemonstrationen angemeldet haben, auch einige erwartet, die der Inlandsgeheimdienst dem linksextremistischen Spektrum zuordnet.

Zuvor hatte es Ankündigungen für Blockaden gegeben, um eine Anreise der AfD-Delegierten zum Parteitag zu verhindern. In der Szene gab es nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auch sogenannte Aktionstrainings, in denen dies geübt wurde. Die Polizei hat allerdings klargemacht, dass sie eine Blockade nicht dulden werde und einen ungestörten Verlauf des Parteitags ermöglichen wolle.

Samstag, 29. Juni, 8.20 Uhr

Der Rüttenscheider Stern ist die letzte U-Bahn-Haltestelle, die noch angefahren wird. Ab hier wird die U-Bahn, die normalerweise bis zur Grugahalle fährt, gesperrt. Demonstranten haben die Treppen eines Ausgangs der Haltestelle blockiert, empfangen Mitdemonstranten mit Jubel.

Ein AfD-Delegierter in der U-Bahn auf dem Weg zum Parteitag sagt zu t-online: „Ich war schon oft auf AfD-Parteitagen. Aber so unsicher wie dieses Jahr habe ich mich noch nie gefühlt.“

Samstag, 29. Juni, 7.53 Uhr

An der Autobahnauffahrt Essen-Haarzopf versuchten Demonstranten, auf die Autobahn zu gelangen. Über diesen Weg reisen AfD-Politiker vermutlich an. Die Polizei musste die Menge mehrmals zurückdrängen. Die Demonstranten rufen: „Wir sind friedlich, was seid ihr?“ Die Polizei hat eine „Mauer aus Einsatzwagen errichtet“, so eine Reporterin vor Ort.

Samstag, 29. Juni, 7.33 Uhr

Die Stimmung rund um die Grugahalle ist gereizt. Demonstranten skandieren: „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten.“ Die Polizei hat mehrere Tausend Beamte im Einsatz. Um 10 Uhr soll am Hauptbahnhof eine Großdemonstration beginnen.

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