Möglicher Täter bald frei
Fall Maddie: Behörden planen wohl neue Suchaktion
02.06.2025 – 18:25 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Fall Maddie liegt fast 20 Jahre zurück – die deutschen Behörden hoffen noch immer auf Beweise. Laut Berichten ist eine neue Suchaktion geplant.
Gut 18 Jahre nach dem Verschwinden der damals dreijährigen Madeleine McCann im Süden Portugals soll die Polizei Medienberichten zufolge eine neue Suchaktion starten. Die Suche sei von den deutschen Behörden beantragt worden und werde am Dienstag an der Praia da Luz im Süden Portugals beginnen, berichteten unter anderem die TV-Sender CNN Portugal und SIC Noticias unter Berufung auf Ermittlerkreise. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete. Zunächst gab es von den zuständigen Behörden dazu keine Bestätigung.
Im kleinen und beschaulichen Algarve-Badeort Praia da Luz war Madeleine am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienanlage spurlos verschwunden. Die Ermittler vermuten, dass sie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Die letzte bekannte größere Suchaktion in diesem Fall fand vor rund zwei Jahren, Ende Mai 2023, statt. Sie endete – wie frühere Suchaktionen – ergebnislos.
Bei der neuen Suche soll laut CNN Portugal auch ein Haus durchsucht werden, in dem der deutsche Verdächtige, der mehrmals vorbestrafte Sexualstraftäter Christian B., Anfang der 2000er Jahre in Portugal gelebt haben soll. Wie „Bild“ schreibt, würden die Ermittler B. für den Mörder von Madeleine halten – hätten zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht genügend Beweise für eine Verhaftung.
Durchgeführt wird die ganze Aktion allem Anschein nach von den deutschen Behörden im Alleingang: Die „Sun“ zitierte dazu einen Sprecher der Metropolitan Police (MPS) in Großbritannien: Sie wüssten von den Durchsuchungen des BKA (Bundespolizei) in Portugal im Rahmen der Ermittlungen zum Verschwinden von Madeleine McCann. Die MPS sei jedoch „bei der Suche nicht anwesend, wir werden unsere internationalen Kollegen bei Bedarf unterstützen.“
Der 48 Jahre alte Christian B. sitzt derzeit in Deutschland eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab – dem Ort, in dem Madeleine verschwand. Bislang gibt es jedoch keine Anklage gegen ihn im Fall Madeleine McCann und es gilt die Unschuldsvermutung.
Nach derzeitigem Stand ist er spätestens Anfang 2026 ein freier Mann. In einem Prozess um drei Vergewaltigungen und zwei Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch wurde er im Oktober freigesprochen. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.