Erst über eine Stunde nach dem Notruf kommt die Polizei zum Tatort – dann war es allerdings zu spät. Nun steht die Dienststelle unter Aufsicht.

Ein Mann, seine beiden Töchter und die Schwägerin sind in Costessey, in der Nähe Norfolks (England), tot aufgefunden worden. Zuvor hatte der Mann den Notruf gewählt und sich besorgt über seine eigene mentale Gesundheit geäußert – nachdem er aufgelegt hatte, brauchte die Polizei jedoch noch über eine Stunde zum mutmaßlichen Tatort. Zuerst berichtet die britischen Zeitungen „BBC“ und „Daily Star“.

Die Polizei sei den Berichten zufolge erst angerückt, nachdem ein weiterer Notruf zu dem Vorfall eingegangen war. Ein Spaziergänger hatte die Polizisten alarmiert. Der Mann wurde mit einer Stichverletzung am Nacken und die Frau mit mehreren Stichverletzungen an selbiger Körperstelle tot aufgefunden, schreibt die „Daily Star“.

Die Obduktion der beiden Kinder habe zu diesem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden. Über die Tatumstände sei ebenfalls noch nichts bekannt. Die Polizei habe die Ermittlungen jedoch bereits eingestellt – sie gehe davon aus, dass kein Dritter beteiligt gewesen sei.

Polizeidienststelle nun unter Aufsicht

Giles Orpen-Smellie, Polizeipräsident von Norfolks, äußert sich besorgt zu dem Vorfall. Die Menschen müssen sich auf das 999-System (112 in Deutschland) verlassen können, sagt Orpen-Smellie im Gespräch mit „BBC“.

Die betroffene Polizeidienststelle, die dem Anruf nicht ordnungsgemäß nachgegangen sei, werde nun unter Aufsicht der ‚Unabhängigen Behörde für polizeiliches Verhalten‘ (IOPC) gestellt. „Ich möchte den Bewohnern von Norfolk versichern, dass ich in ihrem Namen den Chief Constable nachdrücklich für die Handlungen seiner Beamten und Mitarbeiter zur Rechenschaft ziehen werde“, so Orpen-Smellie. Eine solche Behörde gibt es in Deutschland nicht, mehr dazu lesen Sie hier.

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