Bartaffen gelten als bedrohte und seltene Tierart. Nun wurde ein Weibchen aus dem Leipziger Zoo gestohlen. Die Polizei fahndet nach dem Tier.

Im Leipziger Zoo wurde am Ostersonntag ein Bartaffe gestohlen. Nach Aussagen des Zoos brachen unbekannte Täter gewaltsam in das Affengehege ein und entwendeten das 15 Jahre alte Weibchen namens Ruma. Bei dem morgendlichen Check der Tieranlagen fiel das Fehlen des Affen auf.

Rumas Gefährte, ein zwölfjähriger männlicher Affe, blieb unverletzt im Gehege zurück. Bei der Untersuchung des Vorfalls fand die Polizei „eindeutige Spuren eines gewaltsamen Einbruchs“ sowie Anzeichen für eine Fangaktion. Die Kriminalpolizei sicherte die Spuren und schrieb den Bartaffen zur Fahndung aus, wie die Polizeidirektion Leipzig mitteilte.

Zoodirektor: Vorfall ist „Hiobsbotschaft“

Jörg Junhold, Direktor des Leipziger Zoos, bezeichnete den Vorfall als „Hiobsbotschaft“. Er erklärte, dass Bartaffen zu den stark vom Aussterben bedrohten Tierarten gehören und ihre Haltung und Transport streng durch das Washingtoner Artenabkommen geregelt sei. Deshalb ist die legale Beschaffung solcher Tiere mit hohen Anforderungen verbunden. Zudem warnte Junhold davor, dass der Umgang mit Bartaffen gefährlich sein könne und es nicht ausgeschlossen werden könne, dass das Tier bei der Fangaktion verletzt wurde.

Junhold zeigte sich besorgt über das Wohl von Ruma: „Wir wissen nicht, welches Motiv hinter dem Diebstahl steckt, sorgen uns aber extrem um das Wohl des Tieres in mittlerem Alter, dessen artgemäße Haltung und Versorgung Fachkenntnis erfordert und hoffen sehr, dass das Tier unverletzt sichergestellt oder zurückgegeben wird.“ Als Reaktion auf den Diebstahl wurden die Sicherheitsvorkehrungen im Zoo verstärkt.

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