Wird eine Plantarfasziitis immer schlimmer, kann das den Alltag belasten. Was mögliche Gründe dafür sind, wenn sich die Fußschmerzen nicht bessern.

Das Wichtigste im Überblick


Liegt eine Plantarfasziitis vor, hat sich die sogenannte Plantarfaszie entzündet – also jene Sehnenplatte, die unterhalb der Fußsohle von den Fersen bis zu den Zehen verläuft. Als Folge kommt es anfangs vor allem zu belastungsabhängigen Fersenschmerzen. Verschlimmert sich die Entzündung, stellen sich die Schmerzen häufig auch in Ruhe ein und weiten sich in der Fußsohle zum Vorfuß hin aus.

Schuld an einer Plantarfaszien-Entzündung ist meist eine länger anhaltende Überlastung, wie sie sich zum Beispiel nach langem Stehen oder Gehen einstellen kann. Denn dabei können kleinste Risse in der Sehnenplatte entstehen. Bei ausreichenden Ruhephasen kann der Körper diese normalerweise in gewissem Maß „reparieren“. Bilden sich durch eine fortwährende Überlastung die Risse jedoch rascher, als die Heilung fortschreitet, kann eine schmerzhafte Plantarfasziitis die Folge sein.

Damit diese ausheilt, ist es ratsam, den Fuß vorerst eine Weile zu schonen, ohne ihn dabei unnötig ruhigzustellen. Letztlich braucht der Körper vor allem Zeit, um die Entzündung in den Griff zu bekommen: In der Regel dauert es mehrere Monate, bis der betroffene Fuß wieder beschwerdefrei ist, selbst ohne Behandlung. Mit den richtigen Maßnahmen lassen die Schmerzen aber immerhin bereits nach einigen Wochen nach.

Wer die Beschwerden jedoch ignoriert und den Fuß weiterhin überlastet, riskiert, dass sich eine Plantarfasziitis verschlimmert und die Schmerzen in der Fußsohle zunehmen.

Was eine Plantarfasziitis begünstigt

Verschiedene Einflüsse können dazu beitragen, dass eine Plantarfasziitis entsteht und schlimmer wird. Zu diesen Risikofaktoren zählen beispielsweise:

  • langes Stehen oder Gehen auf harten Böden (etwa beruflich bedingt)
  • regelmäßige Aktivitäten, die mit starker Druckbelastung für die Ferse einhergehen (wie intensives Lauftraining, Tanzen, Aerobic oder andere Sportarten)
  • verkürzte Wadenmuskeln (etwa durch langes Sitzen)
  • Fußfehlstellungen (wie Plattfuß, Hohlfuß oder Knickfuß)
  • Übergewicht, da es den Druck auf die Fußsohle erhöht
  • schlecht sitzendes Schuhwerk (zum Beispiel bei mangelnder Unterstützung des Fußgewölbes)

Damit die Schmerzen bei einer Plantarfasziitis nicht schlimmer werden, sondern rasch nachlassen, gilt es daher auch, individuelle Risikofaktoren zu erkennen – und diese möglichst zu behandeln beziehungsweise zu beheben. Das kann den Heilungsprozess begünstigen.

Bei Fußfehlstellungen wie einem Plattfuß, Knickfuß oder Hohlfuß kann es beispielsweise ratsam sein, diese durch orthopädische Einlegesohlen auszugleichen. Wer aus beruflichen Gründen viel gehen oder stehen muss, sollte Schuhe bevorzugen, die neben einer guten Sohle ein weiches Fußbett haben, welches die Füße gleichzeitig stützt.

Tragen bestimmte Sportarten (zum Beispiel Laufen) zur Plantarfasziitis bei, sollten Erkrankte diese eine Zeit lang pausieren. Auf den jeweiligen Sport langfristig vollständig zu verzichten ist hingegen meist nicht nötig. Wenn möglich, sollten Betroffene jedoch darauf achten, das Training an manchen Stellen so anzupassen, dass es die Plantarfaszie weniger belastet – etwa durch Maßnahmen wie:

  • kürzere Trainingseinheiten
  • andere Bewegungstechniken, um etwas Druck vom Fuß nehmen
  • häufigere Pausen, damit die Sehnenplatte sich erholen kann

Schlimmeres vermeiden: Was bei Plantarfasziitis langfristig hilft

Hat der Arzt oder die Ärztin eine Plantarfasziitis festgestellt, empfiehlt er oder sie in der Regel eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen. Vor allem in den ersten Wochen ist es ratsam, den Fuß zu entlasten und die schmerzenden Bereiche der Fußsohle mehrmals täglich zu kühlen.

Haben die akuten Schmerzen nachgelassen, spielen insbesondere regelmäßige Übungen eine wichtige Rolle. Diese sollen die Plantarfaszie und die Wadenmuskeln dehnen und die Fußmuskeln stärken. Daneben können weiche Fersenpolster in den Schuhen oder spezielle Einlegesohlen den Schmerz unter der Ferse verringern und die Sehnenplatte beim Laufen entlasten. Von Barfußlaufen ist vorläufig abzuraten. Helfen konservative Maßnahmen wie diese nicht, gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten.

Plantarfasziitis: Erste Hilfe bei akuten Schmerzen

Sind die Fersen- oder Fußschmerzen bei einer Plantarfasziitis schlimmer als sonst, können Betroffene verschiedene Maßnahmen versuchen, um sich Linderung zu verschaffen. Ratsam ist es etwa, die Füße erst einmal zu entlasten und hochzulegen.

Schmerzlindern wirkt es zudem häufig, den Fuß zu kühlen, etwa mit einer kalten Gelkompresse. Sind die Schmerzen unter dem Fuß sehr stark, können vorübergehend auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen. Diese sollten Betroffene am besten nur über einen kurzen Zeitraum und möglichst nach ärztlicher Rücksprache einnehmen.

Plantarfasziitis: Wann zum Arzt?

Generell gilt: Für eine rasche Genesung sollten Betroffene Fersen- oder Fußschmerzen wie bei einer Plantarfasziitis frühzeitig ärztlich abklären lassen. So lassen sich mögliche Ursachen feststellen und eine passende Behandlung finden – und schlimmere Schmerzen oder Komplikationen meist vermeiden.

Eine ärztliche Praxis aufsuchen sollten Betroffene auch, wenn Schmerzen wie bei einer Plantarfasziitis bereits längere Zeit bestehen, die Beschwerden einfach nicht weggehen wollen oder der Schmerz unter dem Fuß sogar schlimmer wird.

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