Autobauer in der Krise

Pfiffe für den Chef: Tausende bei Ford-Versammlung

Aktualisiert am 12.03.2025 – 20:13 UhrLesedauer: 2 Min.

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Ford-Betriebsrat Benjamin Gruschka: Er hält das Vorgehen des Managements für verantwortungslos. (Quelle: Oliver Berg/dpa/dpa-bilder)

Die Geschäfte laufen nicht rund beim Autobauer Ford Deutschland. Ein Sparprogramm soll Verluste eindämmen. Doch der Betriebsrat blockiert den Stellenabbau.

Im Streit zwischen dem Management und dem Betriebsrat des Autobauers Ford Deutschland sind die Fronten verhärtet. Bei einer Betriebsversammlung am Kölner Ford-Werk, zu der schätzungsweise 8.000 Mitarbeiter kamen, brachte Betriebsratschef Benjamin Gruschka seinen Unmut über das Verhalten des Managements zum Ausdruck und bezeichnete dessen Vorgehen als „verantwortungslos“.

Deutschlandchef Marcus Wassenberg trat ebenfalls auf die Bühne, um die Gemüter zu beruhigen. Seine Worte gingen unter den Pfiffen von protestierenden Mitarbeitern aber teilweise unter.

Ford möchte in Köln bis zum Jahr 2027 2.900 Stellen abbauen, dann würden weniger als 9.000 Beschäftigte verbleiben. Dabei ist das Management auf die Zustimmung des Betriebsrats angewiesen, da das Unternehmen erst im Jahr 2023 betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2032 ausgeschlossen hatte. Doch der Betriebsrat verweigert bislang seine Zustimmung zu dem neuen Sparprogramm, die Arbeitnehmervertretung fordert stattdessen einen nachhaltigen und langfristigen Zukunftsplan.

Unlängst war die Kündigung einer sogenannten Patronatserklärung bekannt geworden, die seit 2006 galt und mit welcher der US-Mutterkonzern für die Deutschlandtochter gebürgt hatte. Mit dem Wegfall dieser Patronatserklärung steigt der Druck auf die defizitäre Deutschlandtochter, endlich wieder profitable Geschäfte zu machen.

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