Verbraucherschützer warnen
Paypal-Betrug: Nutzer sind schutzlos ausgeliefert
28.11.2024 – 11:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Beim Onlineshopping setzen viele Nutzer auf Paypal. Doch Verbraucherschützer warnen aktuell vor einer überaus effektiven Betrugsmasche.
Beim Online-Shopping setzen viele Menschen auf die beliebte Bezahl-Plattform Paypal. In einer Umfrage von Statista gaben 88 Prozent der Befragten an, Paypal zu diesem Zweck zu nutzen. Damit liegt der Bezahldienst weit vor der Konkurrenz.
Doch obwohl Paypal allgemein als nutzerfreundlich und sicher gilt, gibt es auch dort immer wieder Sicherheitslücken und Schwachstellen, die Betrüger ausnutzen. Und aktuell – pünktlich zur Rabattschlacht der Black Week – warnen Verbraucherschützer vor einer ganz besonderen Masche.
Die Rede ist vom Betrug mit Gastkonten. Diese Gastkonten sind eigentlich sehr praktisch. So kann man nämlich Zahlungen über Paypal abwickeln, ohne dort registriert zu sein. Das Geld wird dann per Lastschriftverfahren vom Konto abgezogen.
Doch offenbar ist genau diese Bezahloption auch bei Betrügern sehr beliebt. Der „Wirtschaftswoche“ sagte Heiko Fürst, Referent im Team Marktbeobachtung Finanzmarkt beim Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv): „Über Betrug mit PayPal-Gastkonten beschweren sich immer wieder Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Verbraucherzentralen“.
So schildert das Portal den Fall eines Betroffenen, der plötzlich Rechnungen von Paypal in seinem E-Mail-Postfach fand und diese zunächst für Spam hielt. Auf Nachfrage teilte der Onlineshop, bei dem die Zahlungen durchgeführt worden waren, mit, dass die fragliche Bestellung über ein Paypal-Gastkonto abgewickelt wurde.
Obwohl die Bestellung storniert werden konnte, war das Geld bereits von seinem Konto abgebucht worden. Als er dies zurückbuchen ließ, erhielt er eine Mahnung von Paypal. Der Kundenservice des Bezahldienstleisters zeigte sich dem Bericht zufolge wenig einsichtig: „Trotz mehrfacher Telefongespräche mit dem PayPal-Kundendienst wurde die Zahlung dort auch nicht gestrichen, obwohl die Bestellung nie verschickt und vom Onlineshop storniert wurde“.
Die Betrugsmasche an sich ist nicht neu. Schon seit Längerem tauschen sich Betroffene in Foren darüber aus. Bislang scheint Paypal aber nichts an dem Prozedere geändert zu haben. Die Hürden für den Betrug scheinen recht gering zu sein: Um auf diese Art und Weise zahlen zu können, sind nur wenige Daten nötig.
Einem Schreiben von Paypal zufolge, das in der „Wirtschaftswoche“ zitiert wird, werden lediglich Daten wie Vor- und Nachname, Straße, Hausnummer und Postleitzahl bei der Schufa abgefragt. Dabei handele es sich nur um einen Abgleich der bei der Schufa gespeicherten Daten, nicht etwa um eine Prüfung der Kreditwürdigkeit. Die zitierte Richtlinie wurde der „WiWo“ zufolge zuletzt im Jahr 2009 aktualisiert.
Verbraucherschützer Fürst beklagt, dass sich Verbraucher vor dem Betrug nicht schützen können, „da Zahlungsdienste die Identität des Zahlers nicht zuverlässig prüfen“. Betroffene bemerken die Abzocke oft erst dann, wenn die ersten Inkasso-Schreiben ins Haus flattern.