Menschen tragen in Kopenhagen unschätzbar teure Kunstschätze aus dem brennenden Börsengebäude – um sie zu retten. Der Kulturminister lobt sie.

In Kopenhagen brennt seit Dienstagmorgen das Börsengebäude von 1625 – ein Wahrzeichen der Stadt, das auch unwiederbringliche Kunst und Kultur aus den letzten 400 Jahren enthält. Sobald klar war, dass sich keine Menschen mehr im Gebäude befinden, begann die Kunstrettung. Spontan halfen Feuerwehr, Mitarbeitende, Arbeiter und Passanten und machten sich gemeinsam an die Rettung der Kunstwerke im Gebäude. Während im vorderen Bereich mit der Löschung begonnen wurde, sind gleichzeitig die Kunstwerke durch einen Eingang hinausgetragen worden, der am weitesten von den Flammen entfernt ist.

Mehrere Gemälde konnten so gerettet bisher gerettet werden. Fernsehaufnahmen zeigten am Dienstagmorgen, wie Menschen große Kunstgegenstände wegtragen. Die alte Börse beherbergt eine große Kunstsammlung, darunter das Werk „Von der Kopenhagener Börse“ von P.S. Krøyer, das während des Brandes von mehreren Personen in Sicherheit gebracht werden konnte.

Der dänische Kulturminister Jakob Engel-Schmidt schreibt auf der Plattform X: „Schreckliche Bilder von der Börse heute Morgen. 400 Jahre dänisches Kulturerbe in Flammen.“ Er lobte alle, die helfen, die Kulturschätze zu retten. „Wie berührend ist es zu erleben, wie die Mitarbeiter von Börse, gute Leute vom Rettungsdienst und vorbeikommende Kopenhagener zusammenarbeiten, um Kunstschätze und ikonische Bilder aus dem brennenden Gebäude zu retten.“

Ähnliches berichten Augenzeugen auf der Plattform X. Der Journalist Mads Bisgaard berichtet etwa: „Scheinbar gewöhnliche Menschen eilen herbei, um Gemälde in #børsen zu retten. Es sind auch Wächter und Handwerker dabei. (…) Einige der großen Bilder müssen mit einem Messer aus den Rahmen geschnitten und aufgerollt werden.“

Weniger gut ist die Situation für Kunstwerke, die nicht aus dem Gebäude getragen werden können. „Die Börse ist einer der größten Schätze Dänemarks. Die Wände sind voll mit unbezahlbaren Gemälden, die Bibliothek und die Architektur sind unvergleichlich. Im Moment geht es darum, so viel wie möglich zu retten“, sagte Museumskurator Benjamin Asmussen zum dänischen Sender TV2. Aktuell seien 25 Mitarbeiter des dänischen Nationalmuseums auf dem Weg zum Unglücksort.

Das Gebäude auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen liegt am Holmens Kanal gegenüber der dänischen Nationalbank und ist eine Touristenattraktion. Der Turm, der vier ineinander verschlungene Drachenschwänze darstellt, galt als ein Wahrzeichen der Stadt.

Der Löscheinsatz ist schwierig – Kunst wir priorisiert

Beim Brand sind nach Medienangaben mehr als 120 Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt. „Das Feuer ist außer Kontrolle geraten. Wir haben Mühe, es unter Kontrolle zu bringen. Es hat sich auf alle Stockwerke ausgebreitet“, sagte Jakob Vedsted Andersen, Leiter des Notfallmanagements. Etwa die Hälfte des Gebäudes stehe in Flammen. „Ein Teil des Daches ist eingestürzt. Wir werden das Feuer in den nächsten 24 Stunden bekämpfen.“ Er gibt weiter an, dass die Børsen stark beschädigt ist. „Die Hälfte der Räume sind einfach verbrannt“, sagte der Einsatzleiter der Kopenhagener Polizei dem Rundfunksender DR.

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