Papst Leo XIV. will wieder im prunkvollen Apostolischen Palast residieren – und bleibt auch sonst nicht auf dem schlichten Pfad seines Vorgängers.

Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast – den jahrhundertealten Amtssitz seiner Vorgänger. Der prachtvolle Bau mitten im Vatikan wird derzeit für seinen Einzug vorbereitet. Bis zur Fertigstellung bleibt der neue Pontifex vorerst in seiner bisherigen Wohnung im Palazzo del Sant’Uffizio.

Der Apostolische Palast ist das Herzstück des Kirchenstaates. Hier lebt nicht nur der Papst – hier wird regiert. Der Palast ist sozusagen das „Weiße Haus des Vatikans“ – nicht nur eine Residenz, sondern auch Zentrum der Kirchenverwaltung. Er beherbergt Büros, Kapellen, Museen und die Vatikanische Bibliothek, darunter die berühmte Sixtinischen Kapelle. Der berühmte Segen „Urbi et Orbi“ sowie das sonntägliche Angelus-Gebet werden traditionell vom Fenster dieses Gebäudes aus gesprochen.

Doch bevor Leo XIV. einziehen kann, müssen die seit Jahren ungenutzten Gemächer wieder als Wohnräume hergerichtet werden. Die päpstlichen Gemächer umfassten einst etwa zehn Räume: ein Vestibül, Büros, das private Arbeits- und Schlafzimmer des Papstes, eine Arztpraxis, ein Esszimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche und eine Dachterrasse.

Neben den Umbauten des Wohntrakts müssen zudem neue Sicherheitsmaßnahmen ausgearbeitet werden. Ein konkreter Zeitplan steht bislang nicht fest – die Entscheidung über den genauen Wohnbereich ist ebenfalls noch offen.

Video | Hier zeigt sich der neue Papst erstmals der Öffentlichkeit

Quelle: reuters

Wer den Apostolischen Palast betritt, findet sich in einem Monument päpstlicher Macht. Mit einer Fläche von rund 55.000 Quadratmetern gleicht der Komplex einer Stadt in der Stadt. Hinter den schweren Mauern verbergen sich rund 1.400 Räume: prächtige Säle, intime Kapellen, kunstvoll ausgestattete Zimmer.

Zum Palast gehören die berühmte Sala Regia oder die Sala Clementina. Marmortreppen, Fresken von Weltrang, geschnitzte Decken und monumentale Fensterfronten prägen das Bild.

Dass er Wert auf die Aufrechterhaltung der katholischen Traditionen legt, machte Leo XIV. bereits bei seinem ersten Auftritt als Papst deutlich. Anders als sein Vorgänger Franziskus, der 2013 in schlichtem Weiß und ohne Mozetta erschien, setzte Leo XIV. bei seinem Erscheinen auf der Loggia des Petersdoms auf traditionelle Symbole päpstlicher Würde: ein weißes Rochett (Chorhemd), eine rote Mozetta (Schulterüberwurf), eine reich bestickte Stola, ein goldenes Brustkreuz.

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