In der westlichen katholischen Kirche bildeten sich über die Jahrhunderte drei verschiedene Klassen von Mitren heraus – je nach Anlass, liturgischer Bedeutung und Rang des Trägers:

Die Mitra pretiosa, also die „kostbare Mitra“, ist aufwendig verziert, oft mit Goldfäden, Edelsteinen oder Halbedelsteinen geschmückt. Besonders ältere Exemplare sind prunkvoll gearbeitet und unterstreichen die Feierlichkeit großer liturgischer Anlässe.

Die Mitra auriphrygiata, auch „goldene Mitra“ genannt, besteht entweder aus durchgehend goldfarbenem Stoff oder aus weißer Seide mit eingestickten Gold- und Silberfäden. Sie verbindet Schlichtheit mit edler Wirkung und wurde oft bei mittleren Anlässen getragen.

Die Mitra simplex, also die „einfache Mitra“, ist aus schlichtem weißen Stoff – Seidendamast, Leinen oder Seide – gefertigt. Die beiden Bänder enden in roten Fransen und spiegeln bewusst Bescheidenheit und Zurückhaltung wider.

Unter der Mitra trägt der Papst einen Pileolus – ein Scheitelkäppchen. Der Pileolus ist Teil der liturgischen Kleidung und dient unter anderem als Schutz der Mitra vor Schmutz und Abnutzung. Symbolisch steht sie auch für eine Verbindung zur Tradition. Denn schon im frühen Mittelalter trugen Bischöfe und andere Geistliche eine ähnliche Kopfbedeckung.

Der Pileolus hat unterschiedliche Farben, die das Amt des Trägers symbolisieren. Der Papst trägt ein weißes Käppchen, während Kardinäle rote und Bischöfe violettfarbene Pileolen tragen.

Mit der Wahl seiner Schuhe schließt sich Papst Leo XIV. seinem Vorgänger Franziskus an. Entgegen der barocken Traditionen trug der verstorbene Papst schwarze und keine roten Schuhe. „Während frühere Päpste noch rote Schuhe und prunkvolle Gewänder trugen, war für ihn klar: Ich bleibe bei meinen Straßenschuhen“, sagte Terwitte über Franziskus. Die Kirche solle auf die Straße, zu den Menschen. Und ihre Hirten sollen, wie Franziskus einmal sagte, den „Geruch der Straße“ annehmen.

Nun trägt auch Leo XIV. bei seiner feierlichen Amtseinführung schwarze Schuhe – und setzt damit ein deutliches Zeichen. Wie Franziskus bleibt er in seinen Straßenschuhen und deutet so seinen Kurs als Pontifex an.

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