Ungarns Regierungschef spricht über Vatikan
Orbán: Papst Leo XIV. ist kein Nordamerikaner
10.05.2025 – 00:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Viktor Orbán sieht Papst Leo XIV. als Südamerikaner. Der ungarische Regierungschef sieht die Notwendigkeit eines spirituellen Führers.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat dem neu gewählten Papst Leo XIV. abgesprochen, Nordamerikaner zu sein. „Ich denke nicht, dass er Nordamerikaner ist“, sagte Orbán in einem Fernsehinterview. „Aber Analysten werden das sagen. Auch wenn er in Chicago geboren wurde, kam er, wenn ich das richtig verstehe, aus Peru.“ Deswegen, so Orbán, werde der neue Papst die Arbeit und Haltung seines Vorgängers weiterführen.
Franziskus kam aus Argentinien und hatte sich während seiner Amtszeit für die Belange von Südamerika, Asien und Afrika eingesetzt. Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, wurde am 14. September 1955 in Chicago, Illinois, geboren. Mitte der 1980er Jahre ging er nach Peru und kehrte 1998 wieder in die USA zurück. Im Jahr 2014 wurde er dann zum Bischof von Chiclayo in Peru berufen und erhielt auch die peruanische Staatsbürgerschaft. Seinen amerikanischen Pass hat er aber behalten.
Orbán sagte, er erwarte vom neuen Papst keine schnellen Veränderungen. Gleichwohl hob er die Bedeutung des Papstes als spirituellen Führer hervor. „Ich denke, wir alle brauchen einen spirituellen Führer in unserer Kirche“, sagte Orban. Die moderne Welt setze auf Psychologen. „Aber wir brauchen nicht jemanden, der uns behandelt, sondern der uns Orientierung gibt“, sagte Orban.
Der Vatikan spiele eine besondere Rolle, weil er zum einen ein Staat sei und diplomatische Beziehungen pflege, zum anderen aber auch von einem Mann Gottes geführt werde. Schon deshalb müsse man ihm doppelte Aufmerksamkeit widmen, so Orbán.