Orange Kreise für mehr Sicherheit

Kommen diese Verkehrsschilder zurück?


12.05.2025 – 17:03 UhrLesedauer: 2 Min.

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MLC-Zeichen: Die Relikte des Kalten Krieges verschwanden nach und nach aus dem Straßenverkehr. Nun gibt es die Forderung nach einer Rückkehr. (Quelle: IMAGO/IPA Photo/mab)

Marode Brücken erschweren die Planungen der Bundeswehr. Deshalb könnte nun ein Verkehrsschild aus der Vergangenheit wieder wichtig werden.

Deutschlands Infrastruktur ist an vielen Stellen marode. Auch viele Brücken bröckeln. Das belastet wiederum Auto- und Lkw-Fahrer – und auch die Bundeswehr. Denn wenn schweres Gerät nicht mehr durchkommt, droht im Ernstfall mehr als nur ein Umweg.

Patrick Sensburg, Vorsitzender des Reservistenverbandes, der Organisation ehemaliger Soldaten der Bundeswehr, fordert deshalb die Rückkehr eines Reliktes aus dem Kalten Krieg: das sogenannte Panzerschild. Diese Verkehrszeichen sind offiziell als MLC-Zeichen bekannt. MLC steht für „Military Load Classification“ (militärische Lastenklassifizierung). Sie geben an, mit welchem Gesamtgewicht Militärfahrzeuge eine Brücke überqueren dürfen. Zwei Zahlen, ein Blick – und die Besatzung weiß, was zu tun ist.

Jahrzehntelang gehörten die MLC-Schilder zum Straßenbild, zumindest rund um Kasernen und Verkehrsachsen. Nach Deutschlands Nato-Beitritt 1955 wurden sie eingeführt, seit 2009 sind sie nicht mehr vorgeschrieben. Heute gibt es zwar zentrale Datenbanken zur Tragfähigkeit deutscher Brücken. Allerdings: Im Einsatzfall sind sie selten schnell greifbar, sagt Sensburg.

Die Schilder können auch ein Panzer- oder Lkw-Symbol enthalten, deshalb werden sie oft als Panzerschilder bezeichnet. Sie geben separate Hinweise für verschiedene Situationen:

Diese Unterschiede sind an den MLC-Zahlen über dem Einzel- oder Doppelpfeil zu erkennen.

Übrigens: Die orangefarbenen Panzerschilder gab es nur in Westdeutschland; in Ostdeutschland wurden sie nie aufgestellt. Das könnte sich nach dem Willen des Reservistenverbandes künftig ändern.

Viele Autobahnbrücken in Deutschland sind in bedenklichem Zustand. Eine aktuelle Analyse zeigt: 43 Brücken von mehr als 50 Metern Länge gelten als „ungenügend“. Ihre Tragfähigkeit ist ernsthaft gefährdet. Insgesamt wurden 3.786 Brücken untersucht, davon erhielten 1.382 nur die Bewertung „noch ausreichend“. Besonders alarmierend: 378 Bauwerke fielen durch. Die meisten Problemfälle finden sich in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg.

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