Fall kommt vor Gericht

Palliativarzt soll 15 Menschen getötet haben – Anklage

Aktualisiert am 16.04.2025 – 08:57 UhrLesedauer: 2 Min.

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Ein Pfleger hält die Hände einer Seniorin (Symbolbild): Ermittler kamen dem Palliativarzt auch wegen mehrerer Wohnungsbrände auf die Spur. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Robert Kneschke/imago-images-bilder)

Ein bereits inhaftierter Palliativarzt aus Berlin soll mehr Menschen umgebracht haben als bisher bekannt. Jetzt kommt der Fall vor das Berliner Landgericht.

Ein Berliner Palliativmediziner steht im Verdacht, mindestens 15 Patienten getötet zu haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Berlin mit. Demnach habe der bereits inhaftierte Arzt schwerstkranken Menschen ohne medizinische Notwendigkeit ein tödliches Gemisch aus Medikamenten verabreicht. Die Zahl der mutmaßlichen Opfer ist im Laufe der Ermittlungen kontinuierlich gestiegen. Mehr zu dem Fall lesen Sie hier.

Zunächst war die Staatsanwaltschaft im August 2024 von vier Taten ausgegangen. Inzwischen geht sie von mindestens 15 aus. Die Ermittler schließen nicht aus, dass weitere Todesfälle dazukommen. Jetzt haben die Ermittler Mordanklage gegen den Mann erhoben.

Laut Staatsanwaltschaft soll der Arzt die Taten zwischen 2021 und Juli 2024 begangen haben. Der Mediziner war für einen Pflegedienst tätig. Die betroffenen Patienten befanden sich demnach nicht in einer akuten Sterbephase.

Ein besonders früher Fall betrifft eine 25-jährige Frau, der der Arzt im September 2021 ein tödliches Medikamentengemisch verabreicht haben soll. Medizinisch sei das nicht notwendig gewesen, so die Staatsanwaltschaft.

Im Zuge der Ermittlungen wurden mehrere Leichen exhumiert und von Rechtsmedizinern untersucht. Die Todesursachen sollen mit den Vorwürfen in Verbindung stehen. Zusätzlich prüft eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe des LKA weitere Patientenakten.

Laut Behörde kamen Hinweise von Pflegediensten hinzu, die zu neuen Verdachtsmomenten führten. Außerdem soll der Arzt mehrere Brände gelegt haben, um seine Taten zu verschleiern. Auch dadurch kamen ihm die Ermittler auf die Spur. Wann genau der Fall vor dem Berliner Landgericht verhandelt wird, steht noch nicht fest,

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