Das internationale Öl-Kartell Opec sagt, dass Investitionen in Öl und Gas noch „auf viele Jahrzehnte“ notwendig seien. Entgegen anderer Prognosen würde die Öl-Nachfrage steigen.

Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) hat einen Ausstieg aus der Erdölnutzung in absehbarer Zeit als „Fantasie“ bezeichnet. Öl und Gas machten heute weit über die Hälfte des Energiemixes aus, „und das dürften sie im Jahr 2050 auch noch tun“, erklärte Opec-Generalsekretär Haitham Al Ghais am Dienstag in einem jährlichen Bericht der Organisation. Dieser zeige, dass „die Fantasie eines Öl- und Gasausstiegs keinen Bezug zur Realität“ habe, argumentierte Al Ghais.

Die Opec ist ein internationaler Zusammenschluss von Öl-produzierenden Staaten. Ihr Hauptziel ist es, die Stabilität des Ölmarktes zu gewährleisten, indem sie die Produktion ihrer Mitgliedsländer koordiniert und die Preise reguliert.

Ein „realistischer Blick“ auf die Nachfrageentwicklung erfordere „angemessene Investitionen“ in Öl und Gas „auf viele Jahrzehnte in der Zukunft hinaus“, bekräftigte der Opec-Generalsekretär.

Dem Bericht zufolge wird die Nachfrage nach Öl bis 2025 120,1 Millionen Barrel pro Tag erreichen. Das wäre eine Steigerung um 17,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Es sei kein Scheitelpunkt bei der Ölnachfrage abzusehen, schlussfolgerte Al Ghais.

Beim UN-Klimagipfel in den Vereinigten Arabischen Emiraten im vergangenen Jahr hatten die Teilnehmerländer sich auf einen Übergang weg von fossilen Brennstoffen geeinigt, um so bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Die Opec-Zahlen stehen im Widerspruch zu denen der Internationalen Energieagentur (IEA). IEA-Chef Fatih Birol teilte der Nachrichtenagentur AFP vergangene Woche mit, dass die Nachfrage nach Öl rückläufig sei. „Der Übergang zu sauberer Energie schreitet schneller voran, als viele Menschen glauben“, betonte er. Das liege am Wachstum des Markts für elektrisch betriebene Autos und der schwächelnden chinesischen Wirtschaft.

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