Wahlkampf
Lindner: Ohne Buschmann Comeback schwer vorstellbar
Aktualisiert am 02.12.2024 – 14:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Die FDP versucht einen Neuanfang. Parteichef Lindner verteidigt das Vorgehen in der Ampel – und betont die Bedeutung des neuen Generalsekretärs.
FDP-Chef Christian Lindner hat Fehler seiner Partei eingeräumt – will aber den Blick nach vorne richten. Lindner sagte nach der Sitzung von Parteigremien in Berlin, in der Parteizentrale habe es nach dem Scheitern der Ampel „Prozessfehler und kommunikative Fehler“ im Umgang mit Szenen aus internen Sitzungen und internen Dokumenten gegeben. „Das bedauern wir sehr, weil dadurch die Lauterkeit unserer Motive von unseren politischen Gegnern infrage gestellt werden konnten.“
Lindner sprach mit Blick auf das Scheitern der Ampel von einer Deutungsschlacht. „Es geht darum, die FDP zu zerstören, damit danach die eigenen Machtoptionen für SPD oder Grüne verbessert werden.“
Am Freitag war Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurückgetreten. Er zog damit die Konsequenzen aus dem Bekanntwerden eines umstrittenen Strategiepapiers der Liberalen zum Ampel-Ausstieg. In dem Papier wird der mögliche Ausstieg der FDP aus der Ampel mit militärischen Begriffen wie „D-Day“ und „offener Feldschlacht“ beschrieben.
Lindner nannte Marco Buschmann die einzige denkbare Option als neuen Generalsekretär. Er wisse nicht, ob er die Kraft gehabt hätte, ohne Buschmann ein Comeback der FDP zu erreichen. Buschmann kenne die Parteizentrale wie seine Westentasche. Der Ex-Justizminister war früher Bundesgeschäftsführer.
Er habe nicht an einen Rücktritt gedacht, sagte Lindner. „Aber es wäre unendlich viel schwerer gewesen, in der gegebenen Lage, in der Kürze der Zeit, ein Comeback für die FDP zu organisieren ohne Marco Buschmann.“ Buschmann sei der beste Wahlkampfplaner und Programmatiker der FDP seit vielen Jahrzehnten. Lindner wies Berichte zurück, wonach er zunächst die Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann für den Posten als Generalsekretärin vorgesehen habe.