Ohne Qualitätsverlust
Offene Weinflasche richtig verschließen: So geht’s
Ob blumig, fruchtig oder würzig: Ein überzeugendes Weinaroma ist nicht nur abhängig von Traube, Herstellung und Alter. Auch der Verschluss der Flasche spielt eine Rolle sowie das richtige Öffnen.
Aktualisiert am 21.12.2024 – 14:31 Uhr|Lesedauer: 3 Min.
Wer Weingenuss nicht nur im Restaurant, sondern auch zu Hause erleben möchte, braucht das richtige Flaschenzubehör. Dazu gehört zum Beispiel ein vernünftiger Korkenzieher. Ist die Flasche einmal geöffnet und bleibt etwas Wein übrig, können diese Tipps helfen, den Qualitätsverlust zu vermeiden.
Mit guten Verschlussvarianten kann sich auch eine geöffnete Flasche ein paar Tage gut halten, ohne dass der Wein an Qualität verliert. Das sind die verschiedenen Wiederverschlüsse für Wein:
Der Dropstop stoppt Tropfen. Es ist ein Blättchen, das gerollt in die offene Flasche geschoben wird. Der Dropstop hat eine ähnliche Funktion wie der klassische, ringförmige Tropfschutz.
Der Glasstopfen ist eine ausgezeichnete Lösung, um eine offene Weinflasche zu verschließen. Das sieht ähnlich aus wie bei einer Apothekerflasche. Mit diesem Verschluss hält sich der Wein grundsätzlich ein paar Tage.
Die Weinpumpe stellt ein Vakuum her. Die Flasche wird mit einem Plastikstopfen geschlossen. Anschließend kann man Luft aus der Flasche pumpen. Allerdings ist die Dosierung so schwierig, dass schnell mal auch Aromen mit herausgezogen werden und der Wein leidet.
Besser als die Weinpumpe zu benutzen, ist es, ein anderes Gas darüberzulegen. Dafür gibt es ein spezielles Dosiergerät, in das eine Gaskartusche eingesetzt wird. Geeignet ist das Edelgas Argon, das dosiert in die Flasche eingelassen wird und sich als Schutzschicht über den Wein legt. Das ist insbesondere bei hochwertigen Weinen sinnvoll. Denn der Wein bleibt so vor Oxidation geschützt und kann etwas weiterreifen.
In traditionellen Weinländern wie Italien, Frankreich, Spanien oder Portugal schwört man auf einen Weinverschluss aus Kork. Das gilt vor allem für Rotweine, die länger lagern müssen. Es wird gesagt, dass der Wein durch Kork besser „atmen“, also dosiert Sauerstoff für die Reifung eintreten kann.
Tipp: Wer seine Weinflasche mit dem eigenen Korken wieder verschließen will, kann das tun. Allerdings nur mit der Seite, die bereits im Wein war. An der Außenseite können sich Keime befinden, die dem Aroma schaden.
Hochwertige Schraubverschlüsse lassen, ähnlich wie beim Naturkorken, auch dosiert Sauerstoff zu. Außen bestehen sie aus einer Kappe mit Aluminium-Legierung. Innen befindet sich eine Membran, eine Art Einlage aus Kunststoff, durch die der Winzer dem Wein dosiert Sauerstoff zukommen lässt. Der Schraubverschluss hat aber nach wie vor ein Imageproblem.
Der Schaumweinkorken kann auch aus Kunststoff sein: Er ist etwa doppelt so dick wie ein Weinkorken. Ist er aus Kork, besteht er in der Regel aus zwei Lagen, die in unterschiedlicher Maserung geschnitten wurden. Die Poren werden um 90 Grad versetzt. Darauf kommt ein Knopf aus Presskork. Da der Kork in der Flasche mit hohem Druck sitzt, kommt eine Drahtsicherung, die sogenannte Agraffe, darüber.
Der einfache Korkenzieher
Der einfache Korkenzieher hat eine „Seele“. Das heißt, er ist innen hohl. In das Gewinde, also die Spindel, sollte ein Streichholz oder ein zusammengerollter Fünf-Euroschein passen. Hat das Gewinde eine scharfe Kante, kann der Korken verletzt werden und abbrechen. Ein mildes Gewinde greift besser, weil das Korkmaterial verdrängt wird.
Das Kellnermesser ist ein mehrstufiger Korkenzieher. Damit kann man eine Flasche Wein sehr elegant öffnen. Zunächst wird die Spindel eingedreht, dann der Hebemechanismus am Flaschenrand angesetzt. Nun kann mit Hebelwirkung der Korken aus der Flasche gezogen werden.