News folgen

Immobilienfonds bieten eine Möglichkeit, vom Immobilienmarkt zu profitieren. Doch was gilt es zu beachten, und welche Fondsarten sind für Anleger die richtige Wahl?

Wer sein Geld anlegen möchte, hat viele Möglichkeiten. Mit Immobilienfonds können Anleger von der Entwicklung des Immobilienmarkts profitieren, ohne selbst eine Immobilie kaufen zu müssen.

Doch wie funktionieren Immobilienfonds, welche Unterschiede gibt es, und worauf sollten Sie achten, bevor Sie investieren? Dieser Artikel gibt Ihnen die wichtigsten Informationen und hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Immobilienfonds bündeln das Kapital vieler Anleger, um es in Immobilienprojekte zu investieren. Dabei kaufen die Fonds oft Gewerbeimmobilien wie Einkaufszentren, Hotels oder Bürogebäude, manchmal aber auch Wohnimmobilien.

Sie profitieren als Anleger von den Mieteinnahmen und der Wertentwicklung der Immobilien, ohne selbst Eigentümer zu sein. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Immobilienfonds, die sich in ihrer Struktur und ihren Chancen und Risiken deutlich unterscheiden.

Offene Immobilienfonds eignen sich für Anleger, die flexibel bleiben möchten und eine breit gestreute Anlage suchen. Diese Fonds investieren in zahlreiche Immobilienprojekte, oft in verschiedenen Regionen oder Ländern. Ihr Vorteil ist die Flexibilität.

Ein offener Immobilienfonds kann etwa Gewerbeimmobilien in Deutschland, den USA und Australien umfassen. Sollte sich der Immobilienmarkt in einer Region verschlechtern, können die Gewinne aus anderen Regionen Verluste ausgleichen. Die Erträge setzen sich in der Regel aus Mieteinnahmen und der Wertsteigerung der Immobilien zusammen. Offene Immobilienfonds können Anleger zudem an der Börse handeln, also dort Anteile kaufen und verkaufen.

Beispiele für offene Immobilienfonds sind:

  • Deka-ImmobilienEuropa (WKN: 980956): Dieser Fonds investiert in Gewerbeimmobilien in verschiedenen europäischen Ländern und ist sowohl über die DekaBank als auch an der Börse handelbar. Der Ausgabeaufschlag der Fondsgesellschaft liegt bei fünf Prozent und die laufenden Kosten bei 2,5 Prozent pro Jahr. Über die letzten fünf Jahre erzielte der Fonds eine Rendite von 13,8 Prozent.
  • hausInvest (WKN: 980701): Dieser Fonds der Commerz Real investiert in Immobilien weltweit und ist für Anleger ebenfalls an der Börse verfügbar. Der Ausgabeaufschlag der Fondsgesellschaft liegt bei fünf Prozent und die laufenden Kosten bei 2,79 Prozent pro Jahr. Über die letzten fünf Jahre erzielte der Fonds eine Rendite von 11,2 Prozent.
  • UniImmo: Deutschland (WKN: 980550): Der Fonds von Union Investment legt seinen Schwerpunkt auf deutsche Gewerbeimmobilien und kann an der Börse gehandelt werden. Der Ausgabeaufschlag der Fondsgesellschaft liegt ebenfalls bei fünf Prozent und die laufenden Kosten bei 1,11 Prozent pro Jahr. Über die letzten fünf Jahre erzielte der Fonds eine Rendite von 11,9 Prozent.

Weitere Beispiele für offene Immobilienfonds:

Name des Fonds Anbieter WKN 5-Jahres-Rendite
WestInvest InterSelect Deka Immobilien 980142 12,23 Prozent
Wertgrund WohnSelect D Wertgrund Immobilien A1CUAY 10,94 Prozent
Fokus Wohnen Deutschland Industria Wohnen A12BSB 8,41 Prozent
UniImmo: Europa Union Investment 980551 7,19 Prozent
Grundbesitz Europa RC DWS Group 980700 1,95 Prozent
Grundbesitz Global RC DWS Group 980705 -1,50 Prozent
Leading Cities Invest KanAm Grund Group 679182 -20,25 Prozent

Geschlossene Immobilienfonds funktionieren anders. Hier investieren Sie in ein spezifisches Projekt, zum Beispiel ein einzelnes Einkaufszentrum oder eine Hotelanlage. Sobald die benötigten Gelder von den Anlegern eingesammelt wurden, wird der Fonds geschlossen.

  • Europäische Langzeitinvestmentfonds: So können Anleger mit sogenannten Eltifs in Infrastrukturprojekte und Sachwertanlagen investieren

Das bedeutet: Wenn die Zeichnungsfrist eines geschlossenen Immobilienfonds endet, werden keine neuen Investoren mehr aufgenommen – und Sie als Anleger können auch nicht mehr aussteigen. Das Kapital wird in die geplante Immobilie investiert, etwa den Bau oder Kauf eines Gewerbeprojektes.

Wenn Sie sich für eine Investition in Immobilienfonds entscheiden, gibt es einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten.

Wenn Sie Anteile an offenen Immobilienfonds über eine Kapitalverwaltungsgesellschaft kaufen, gilt: Bis zum Verkauf müssen Sie die gesetzliche Mindesthaltefrist von 24 Monaten einhalten. Zudem müssen Sie die Kündigung 12 Monate im Voraus ankündigen. Das bedeutet für Anleger: Wenn Sie Ihre Anteile direkt bei der Fondsgesellschaft zurückgeben möchten, müssen Sie diese Fristen einhalten.

Ein Handel offener Immobilienfonds ist auch über den sogenannten Sekundärmarkt, also an der Börse, möglich. Sie können Anteile über die Börse jederzeit kaufen und verkaufen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Halte- und Kündigungsfristen gelten in diesem Fall nicht.

  • Total Cost of Ownership: Wie teuer ist ein Fonds wirklich?
  • ETF-Sparplan: Wie viel bleibt von 8 Prozent Rendite übrig?

Außerdem sollten Sie die Kosten im Auge behalten. Viele Fondsgesellschaften verlangen einen Ausgabeaufschlag von etwa fünf Prozent und laufende Kosten zwischen einem und drei Prozent pro Jahr. Weitere Kosten können bei einer Einmalanlage oder einem monatlichen Sparplan bei Ihrer Bank oder Ihrem Broker anfallen.

Geschlossene Immobilienfonds

Bei geschlossenen Fonds ist der Einstieg oft auf die sogenannte Zeichnungsphase begrenzt. Danach können Sie Anteile nur noch auf dem Zweitmarkt oder auf Fondsbörsen (zum Beispiel der Fondsbörse Deutschland) erwerben, wo die Preise stark schwanken können.

Gleiches gilt für den Verkauf: Nach Schließung des Fonds können Sie Ihre Anteile nicht mehr so einfach veräußern, sondern müssen oft bis zum Ende der Laufzeit warten oder Ihre Anteile über den Zweitmarkt verkaufen. Da hier der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, kommt es häufig zu deutlichen Abschlägen gegenüber dem ursprünglichen Kaufpreis.

Share.
Exit mobile version