Die Marienburg ist seit einem Jahr aufgrund schwerwiegender baulicher Mängel in weiten Teilen gesperrt. Niedersachsens Kulturminister will das ändern.

Das Schloss Marienburg, bekannt aus der Streaming-Serie „Maxton Hall“, soll nach dem Willen von Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs zumindest in Teilen wieder für Besucher zugänglich gemacht werden. Trotz der laufenden Sanierungsarbeiten plant Mohrs, bestimmte Bereiche des neugotischen Schlosses bei Hannover erneut der Öffentlichkeit zu öffnen.

„Einige Bereiche sind ja zugänglich, etwa der Flügel mit der Remise und die Außenbereiche. Wir müssen jetzt schauen, dass wir diese wieder so zugänglich machen, dass wir dort wenigstens Teile des Schlosses präsentieren können“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ).

Die wichtigsten Räume des Schlosses sind seit über einem Jahr wegen baulicher Mängel gesperrt. Diese Sperrung sei „total ärgerlich für alle Beteiligten“, erklärte Mohrs. Ziel sei es, die Marienburg wieder erlebbar zu machen. Die umfassende Sanierung könnte sich jedoch über sechs bis sieben Jahre erstrecken. Mohrs zeigte sich dennoch zuversichtlich: „Vielleicht können einige der noch gesperrten Bereiche auch schon früher geöffnet werden.“

Die bisherigen Sanierungskosten belaufen sich auf 27 Millionen Euro, bereitgestellt vom Bund und dem Land Niedersachsen. Der Minister sagte, er habe im Sommer von der Stiftung Schloss Marienburg erfahren, dass es „mehrere Szenarien“ gebe, die deutlich über das bereitgestellte Geld hinausgingen. „Es liegt jetzt in der Verantwortung des Stiftungsvorstands, entweder die Kosten zu senken oder weitere Geldquellen aufzutun“, sagte Mohr. Angesichts der aktuellen Haushaltslage sei es unwahrscheinlich, dass Bund oder Land weitere Fördergelder zur Verfügung stellen.

Trotz der Schließung bleibt das Schloss, das nahe Pattensen auf einer Anhöhe liegt, ein Anziehungspunkt – nicht zuletzt durch den Erfolg der Amazon-Prime-Serie „Maxton Hall“. Vor der Schließung zog das Schloss jährlich bis zu 120.000 Besucher an. „Wir wollen die Marienburg ja erlebbar machen. Darum gilt es jetzt, bei der anstehenden Sanierung voranzukommen“, betonte Mohrs.

Das internationale Interesse an Hannover ist seit dem Start der Serie im Mai 2024 stark gestiegen, wie eine Analyse des Reiseportals Expedia zeigt. Suchanfragen nach Unterkünften in der Region Hannover stiegen um mehr als 400 Prozent, besonders stark in Ländern wie Frankreich, der Schweiz und Spanien. Dies wird auf den Trend des sogenannten „Set-Jettings“ zurückgeführt, bei dem Reisende die Drehorte ihrer Lieblingsserien besuchen.

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