Bei Löscharbeiten kam es bei Altdorf plötzlich zu brisanten Szenen. Ein Mann drohte der Feuerwehr mit einer Schusswaffe. Was dann geschah.

Was ist am Sonntagnachmittag im Nürnberger Land passiert? Das muss nun die Polizei herausfinden. Zunächst waren in Altdorf mehrere Feuer auf einem Anwesen im Wald in der Nähe der Pfaffentalstraße ausgebrochen. Betroffen waren ein Schuppen, ein Bauwagen und ein Haus.

Als die Feuerwehr zu Löscharbeiten anrückte, richtete ein Unbekannter eine Waffe auf sie. Die Polizei forderte die Bevölkerung zwischenzeitlich auf, den Bereich zu meiden – „der Täter hat eine Schusswaffe“ hieß es. Die Feuerwehr zog sich daraufhin zurück, und ein Großaufgebot der Polizei, inklusive eines Spezialeinsatzkommandos (SEK), rückte an.

Die Einsatzkräfte umstellten das Anwesen, hatten aber lange Zeit keine Kenntnis darüber, wo der Mann überhaupt war. Am Abend kam es dann zum Zugriff. Spezialeinheiten hätten Vorhängeschlösser und Türen auf dem Gelände aufgeschossen, die Schüsse seien im Umfeld deutlich hörbar gewesen, so die Polizei auf X. Wenig später vermeldete sie dann den Fund der Leiche.

Da sich das Anwesen in unmittelbarer Nähe zur A3 befindet, war die Autobahn zwischenzeitlich ebenfalls für den Verkehr gesperrt. Gegen 19.45 Uhr konnte sie dann wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Altdorf liegt südöstlich von Nürnberg und hat rund 17.000 Einwohner. In der Kleinstadt findet am Wochenende auch ein Altstadtfest statt. Beamte nahmen während des Einsatzes Kontakt zu den Besuchern des Fests und auch zu den Anwohnern der Kleinstadt auf. Eine Gefahr für sie habe aber nicht bestanden, so die Polizei.

Die Kriminalpolizei leitete am Tatort die Ermittlungen zu den Hintergründen des Vorfalls ein. Da die Identität des Mannes bislang nicht geklärt sei, könne man auch noch keine Aussage zum Motiv treffen, so die Polizeisprecherin.

Neben dem Toten lag die Waffe – „so dass wir davon ausgehen können, dass es sich bei der Person um die handelt, die im Vorfeld die Kräfte der Feuerwehr bedroht hat“. Ungewiss war zunächst, ob es sich bei dem Toten um den 88 Jahre alten Hausbewohner handelte, ebenso, was aus dessen Frau geworden war. „Wo die Frau ist, wissen wir auch nicht“, sagte die Polizeisprecherin.

Zuvor war über Stunden unklar, wo der Bewaffnete sich aufhalten könnte. Die Polizei hatte im Lauf der Fahndung auch ein nahes Waldstück abgesperrt und mit einem Hubschrauber versucht, den Mann aus der Luft zu orten. Nachdem der Hubschrauber tanken musste, ließen die Ermittler eine Drohne der Feuerwehr aufsteigen.

Polizei und Feuerwehr wollten zunächst absprechen, ob zuerst der Brand in dem Gebäude endgültig gelöscht werden oder die Spurensicherung hineingehen sollte. Laut Polizeisprecherin war das am Abend aber nicht sofort zu erwarten. „Es ist so, dass bis zur vollständigen Betretung des Brandorts sicher noch einige Stunden ins Land gehen werden“, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums.

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