Wandern im Norden
Bezaubernder Urwald-Pfad ist Geheimtipp für den Spaziergang
Aktualisiert am 09.11.2024 – 01:56 UhrLesedauer: 2 Min.
Wandern geht nur in den Bergen? Mitnichten. Auch der Norden hat tolle Routen für ausgedehnte Spaziergänge zu bieten. Eine davon führt durch einen Urwald.
Er gilt als Inspiration für Künstler, Förster und Waldforscher erkunden ihn regelmäßig: Der Hasbruch bei Hude im Landkreis Oldenburg gehört zu den faszinierendsten Wäldern Deutschlands – und ist einen Besuch in jedem Fall wert. Das liegt nicht nur am ältesten Baum Niedersachsens, der mitten im grünen Dickicht steht.
Die Geschichte des Hasbruch geht bis auf das Jahr 1259 zurück, so steht es auf der Internetseite der zuständigen Revierförsterei. Damals fand der Wald erstmals Erwähnung in Dokumenten des Klosters Hude. Andere Quellen gehen sogar von 2.000 Jahren aus – und das sieht man dem Urwald auch an. Zahlreiche mehrere hundert Jahre alte Eichen, aber auch Buchen verteilen sich auf dem rund 630 Hektar großen Areal. Zudem ist der Wald geprägt durch Totholz, das einer Vielzahl von Tieren als Lebensraum dient.
Doch nichts toppt die Friederiken-Eiche, die ebenfalls im Hasbruch steht und als Attraktion gilt. Das eindrucksvolle Naturdenkmal ist Berechnungen zufolge mehr als 1.200 Jahre alt und damit der älteste Baum Niedersachsens und die zweitälteste Eiche Deutschlands. Sie steht im etwa 29 Hektar großen als Urwald gekennzeichneten Bereich des Waldes. Durch Beschilderungen an den Wanderwegen ist sie recht einfach zu finden.
Wie die Revierförsterei schreibt, geht der Name der Eiche auf die 1820 geborene zweite Tochter Friederike des späteren Großherzogs Paul Friedrich August von Oldenburg und seiner ersten Frau Adelheid von Anhalt-Bernburg zurück.
Doch nicht nur die Friederiken-Eiche mit einem Stammumfang von 8,1 Metern wirkt imposant, auch andere Bäume im Hasbruch nehmen beeindruckende Ausmaße an. So finden Besucher auch die Amalien-Eiche – zumindest das, was von ihr noch übrig ist. Ihr Alter wird auf 800 bis 1.200 Jahre geschätzt, doch im Jahr 1982 brach der riesige Baum in sich zusammen. Seitdem gilt die Friederiken-Eiche als „Königin des Hasbruch“.
Heute führen verschiedene Wege durch das Naturschutzgebiet. Interessierte können zwischen kurzen, etwa 30 Minuten langen Routen wählen, aber auch ausgedehnte Spaziergänge von mehreren Stunden in dem Waldgebiet unternehmen. Eine Karte mit Wanderwegen finden Sie hier. Aber auch vor Ort sind die einzelnen Routen ausgeschildert.
Direkt am Eingang zum Hasbruch befindet sich ein Parkplatz. Um zu diesem zu gelangen, müssen Autofahrer an der A28 die Ausfahrt Hude benutzen. Kurz darauf, zwischen der Abfahrt und Vielstedt, befindet sich der Parkplatz an der rechten Seite. Einen weiteren Parkplatz gibt es wenige hundert Meter weiter am Forsthaus. Im Wald selbst findet sich außerdem ein zwölf Meter hoher Aussichtsturm, von dem man aus einen wunderbaren Blick auf den Urwald werfen kann. Dieser ist ebenfalls ausgeschildert.