Hollywoodstar wird zum Hochstapler
Channing Tatum: „Das macht mir richtig Angst“
27.11.2025Lesedauer: 2 Min.
In seinem neuen Film „Der Hochstapler – Roofman“ verkörpert Channing Tatum eine reale Person. Warum das für ihn zur Herausforderung wurde, hat er t-online erzählt.
„Es ist eine so verrückte, unglaubliche Geschichte, dass ich sie einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen habe“, erzählt Regisseur Derek Cianfrance t-online über die Inspiration für seinen neuen Film „Der Hochstapler – Roofman“, der am 27. November in den Kinos startet. Ein Drehbuchautor hätte sich kaum einen besseren Stoff ausdenken können, als ihn das wahre Leben von Jeffrey Manchester lieferte.
Der Amerikaner erlangte in den Neunzigern Bekanntheit, weil er über Jahre hinweg durch die Dächer in Fast-Food-Restaurants einbrach und sie ausraubte. Nicht nur sein Vorgehen erregte Aufsehen, sondern vor allem seine freundliche und höfliche Art. „Er sorgte immer dafür, dass die Angestellten Jacken anhatten, bevor er sie in den Kühlraum sperrte“, schildert Cianfrance.
Nach über 40 solcher Taten wurde Manchester geschnappt, konnte jedoch aus dem Gefängnis ausbrechen. Er fand Unterschlupf in einer Spielzeugfiliale, wo er sich monatelang versteckt hielt – bis ihm die Liebe zum Verhängnis wurde. „Er beging diese großen Fehler, traf diese schlechten Entscheidungen. Aber er hatte immer noch ein Herz. Und das war es, was ihn zu einem schlechten Verbrecher machte“, so der Regisseur über seinen Protagonisten.
Video | „Der Hochstapler – Roofman“
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Seine Großherzigkeit hat Jeffrey Manchester am Ende die Freiheit gekostet – er verbüßt noch immer eine Strafe von 45 Jahren – doch er ist sich und seiner Art bis heute treu geblieben. „Jeff ist einfach ein unglaublich herzlicher und optimistischer Mensch. Er kümmert sich um einen“, sagt Hauptdarsteller Channing Tatum über den 53-Jährigen, in dessen Rolle er schlüpfte.
Monatelang habe er täglich mit Manchester telefoniert, um ihn so gut wie möglich kennenzulernen. Denn einen echten, noch lebenden Menschen zu verkörpern, ist für den Hollywoodstar eine besondere Herausforderung. „Das macht mir richtig Angst“, offenbart er im Interview mit t-online und berichtet von einer prägenden Erfahrung: „Ich habe schon einmal eine reale Person gespielt und mich dieser sehr verbunden gefühlt. Dann hat diese Person den Film gesehen und mochte ihn nicht.“
Das sei ein schwerer Schlag für ihn gewesen, „weil man diese Person, die man spielt, liebgewonnen hat und eine Verantwortung spürt, ihre Wahrheit zu vermitteln. Aber Filme sind schwierig. Du kannst das gar nicht schaffen, denn es ist zwar die Person, die ich spiele – in diesem Fall Jeff –, aber es ist nicht wirklich er. Es ist eine Version seiner Geschichte, meine Interpretation davon und dann die des Regisseurs. Dereks Blickwinkel und alles, was er mit dem Film erzählen möchte.“
Ob Jeffrey Manchester die Verfilmung seines Lebens jemals ganz zu sehen bekommen wird, ist fraglich. Er sitzt seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Staat North Carolina ab und könnte frühestens 2036 auf freien Fuß kommen.


