Mit dem Einzug in ihre neue Arena soll eine neue Ära für den FC Bayern und seine Basketballer beginnen. Im Interview mit t-online spricht Präsident Hainer darüber.

Bayern-Präsident Herbert Hainer und sein Vorgänger Uli Hoeneß kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Ich bin total geplättet“, sagte Hoeneß, als er und Hainer bei der Eröffnungsfeier ihre Blicke durch den SAP Garden schweifen ließen. Damit ist schließlich nicht nur ein großer gemeinsamer Traum der beiden, sondern einer des gesamten Klubs in Erfüllung gegangen. Speziell Hoeneß ist einer der Väter dieses Großprojekts der Multifunktionshalle im Münchner Olympiapark. Per Handschlag hatte er dieses einst persönlich mit dem mittlerweile verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (†78) besiegelt.

Nach mehr als vierjähriger Bauzeit weihte das von Red Bull gesponsorte Eishockeyteam des EHC die knapp 150 Millionen Euro teure und komplett von dem Energydrink-Hersteller finanzierte Halle am Freitag mit dem Showspiel gegen den NHL-Klub Buffalo Sabres ein. Sechs Tage später wird der FC Bayern Basketball, der als fester Mieter in die Halle einzieht, nun erstmals dort spielen. Für den FC Bayern markiert das einen Meilenstein in seiner Klubgeschichte, auf den auch Präsident Hainer seit Jahren hinfiebert. Im Interview mit t-online spricht er darüber.

t-online: Herr Hainer, am Donnerstag (20.45 Uhr) wird der FC Bayern Basketball die neue Halle mit dem Euroleague-Heimspiel gegen Real Madrid einweihen. Der Beginn einer neuen Ära – ähnlich wie 2005 mit dem Umzug der Fußballer in die Allianz Arena?

Herbert Hainer: Mit dem SAP Garden beginnt eine neue Zeitrechnung – für unsere FC Bayern Basketballer, für den Münchner Basketball, für die Sportstadt München insgesamt. Und das nicht nur, weil es eine der modernsten Hallen der Welt ist, die die Fans elektrisieren wird: Sie wird den Pulsschlag der Sportstadt München nachhaltig erhöhen. Unser Geschäftsführer Marko Pesic und die gesamte FC Bayern Basketball-Abteilung haben in den vier Jahren Bauzeit plus Planungsphase vorab erstklassige Arbeit geleistet, sie können stolz sein, denn der SAP Garden steht für eine tiefgehende historische Entwicklung: Der FC Bayern hat es geschafft, Basketball auf höchstem Niveau in der Münchner Sportlandschaft zu etablieren. Hier ist etwas kontinuierlich zusammengewachsen. Dass diese Halle jetzt auf dem Olympiagelände steht, symbolisiert, dass Basketball im Herzen von München endgültig seine Heimat gefunden hat. Sie wird ein neues Wahrzeichen der Stadt, wie die Allianz Arena es ja auch geworden ist.

Welche Rolle haben Uli Hoeneß und Dietrich Mateschitz bei dem Projekt gespielt?

Ohne diese beiden hätte es das Projekt nicht gegeben, ohne Frage. Und was dabei eine schöne Geschichte ist, dass alles mit einem Handschlag verabredet wurde. Denn auch so möchte der FC Bayern wirken: anpackend, bodenständig, verlässlich. Unser Verein möchte nah an den Menschen sein, es muss nicht immer alles hochbürokratisch ablaufen.

Im Übrigen spiegelt diese Einstellung auch die weitere konzeptionelle Aufteilung unserer Basketballer wider: Beim SAP Garden wurde darauf geachtet, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer trotz der imposanten Größe weiter so nah wie möglich an den Spielern sein können. Und gleichzeitig bleibt der BMW Park, in dem nun auf Dauer ein LED-Videoboden verlegt wurde, ebenfalls unsere Heimat. Man muss das Herz des FC Bayern Basketball schlagen hören, spüren können – das gelingt in beiden Spielstätten. Und beide Hallen garantieren dazu Spektakel.

Einige Fans und Beobachter sehen die ungewöhnliche Partnerschaft des FC Bayern mit Red Bull, dem polarisierenden Unterstützer eines der größten Rivalen im Fußball, auch kritisch. Was halten Sie diesen Kritikern entgegen?

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