Es sieht aus wie im Film „Alien“: Eine Wespenlarve bricht durch die Haut einer Fliege. Forscher sprechen von einer neuen Art.

Amerikanische Forscher haben eine neue Wespenart entdeckt, deren Larven sich als Parasiten entwickeln. Die Wespen legen ihre Eier in lebenden Fruchtfliegen ab. Dort wachsen sie und brechen, wie in einem Horrorfilm schließlich aus dem Körper der Fliegen heraus.

Die Entdeckung wurde am Mittwoch im US-Wissenschaftsmagazin „Nature“ bekannt gemacht. Die neue Art „Syntretus perlman“ ist die erste Wespe, bei der man das Ablegen von Eiern in ausgewachsenen Fruchtfliegen beobachtet hat. Bislang waren nur Wespen bekannt, die junge Fliegen als Wirt ihrer Larven auswählten, berichtet das Wissenschaftsmagazin „Live Science“.

Die Wissenschaftler waren zufällig auf die Wespe gestoßen, als sie eine gewöhnliche Fruchtfliege namens „Drosophila affinis“ in einem Hinterhof in Mississippi sammelten. Die Forscher untersuchten im März 2023 Fruchtfliegen auf parasitäre Würmer, sogenannte Nematoden, als sie zum ersten Mal eine Wespenlarve mit Stachelschwanz im Bauch einer der Fliegen entdeckten. Sie hätten dies zunächst für unmöglich gehalten. Schließlich bestätigten weitere Funde und eine DNA-Analyse, dass es sich um eine neue Art handelt.

Nach Angaben von Logan Moore, der die Studie leitete, benutze die Wespe ihren Stachel, um in den Körper der Fruchtfliege einzudringen und ein Ei in ihrem Bauch abzulegen. Aus diesem schlüpft dann eine Larve, die im Körper ihres Wirtes wächst und fast so groß ist wie die Fliege. Nach etwa 18 Tagen bricht sie durch die Bauchdecke der Fliege. „Und um dem Ganzen noch einen zusätzlichen Horroraspekt zu verleihen, bleibt die Fliege danach normalerweise noch mehrere Stunden am Leben“, beschrieb Moore gegenüber „Live Science“ den Vorgang.

Nachdem die Larve die Fliege verlassen hat, vergräbt sie sich und bleibt etwa 23 Tage als Kokon in der Erde. Dann gräbt sich die erwachsene Wespe aus und macht sich bald auf die Suche nach Opfern. Dabei sind die Insekten nicht wählerisch: Versuche zeigten, dass sie sich auf unterschiedliche Fruchtfliegen-Arten stürzen.

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